Konzert Der Liederverein Forchheim 1845 hat sich zum Neustart nach der coronabedingten Pause viel vorgenommen. Los geht es am 3. April in Ebermannstadt.
Nur noch wenige Tage sind es, bis der altehrwürdige Liederverein Forchheim 1845 wieder von sich hören lässt. In Zusammenarbeit mit dem Kuratorium zur Förderung von Kunst und Kultur im Forchheimer Land und dem Kulturkreis Ebermannstadt erklingt dann Mozarts legendäres „Requiem“. Erstmals wird der verjüngte und neu formierte Klangkörper am Sonntag, 3. April, in der Nikolauskirche in Ebermannstadt auftreten. Es wird ein ganz besonderes Ereignis werden, wie ein Besuch bei den Proben zeigt.
Zwei Jahre lang hat der Liederverein kein Konzert gesungen. Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ hatte man mühsam einstudiert. Nur gehört hat es außerhalb der Proben niemand. Dabei hätte es der Höhepunkt zum 175-jährigen Bestehen werden sollen. Corona hat den Gesang erst einmal verstummen lassen. Nun ist der Chor wieder da. Wie aus dem Nichts setzt er zu einer Wiederaufnahme von Mozarts „Requiem“ an. Ausgerechnet eine Totenmesse, noch dazu eine von Mythen umrankte.
Es soll das letzte Werk Mozarts gewesen sein, als ihn selbst das Ende ereilte. Mitten im Takt bricht die Partitur ab. Als ob der Tod dem Komponisten die Feder aus der Hand genommen hätte. Die von seinem Schüler Süßmayr kongenial vollendete Fassung hat vor drei Jahren das Publikum in Forchheim erschüttert. In Ebermannstadt ist Ähnliches zu erwarten.
Zusammenhalt als Rezept
Das Erfolgsrezept des Liedervereins: Die Verbindung der Sängerinnen und Sänger untereinander ist niemals abgerissen. Auch wenn man sich nicht als Chor treffen durfte, als Freundeskreis hat man einander im Auge behalten. Zwischendurch war beim Kultursommer im Königsbad Forchheim auch einmal ein kleiner Auftritt möglich. Mit den einst glanzvollen Konzerten hatte das aber nicht viel zu tun.
Durch den Zusammenhalt aller ist es dem Klangkörper gelungen, nicht nur am Leben zu bleiben, sondern sich sogar noch zu vergrößern und zu verjüngen. „Wir haben jetzt sogar mehr Stimmen und vor allem viele neue Tenöre “, erklärt die Vorsitzende Gisela Steinlein. Sie werden gebraucht, um die Schrecken des Jüngsten Gerichts lautstark auszumalen.
„Ich fühle mich sehr wohl. Nur das Requiem ist schwer“: Mitten unter den genannten Tenören sitzt András Litauszki (66) aus Forchheim. Der ehemalige Sportlehrer ist einer von vielen „Spätberufenen“. Das letzte Mal, dass er in einem Chor gesungen hat, ist schon 42 Jahre her. Damals musste er in seiner ungarischen Heimat den Wehrdienst ableisten. In der Kleinstadt Jánoshalma sang er währenddessen im Soldatenchor. „Aber klassisches Repertoire war da keines dabei.“ Das merkt man Litauszki aber nicht an. Er reagiert auf jeden Wink Alexander Ezhelevs.