40 Jahre gibt’s das „Brettla“

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Die geehrten Gründungsmitglieder mit den Vorsitzenden (v. l.): Anja Schmitt, Helmut Jungwirth, Maria Wiench, Peter Brandner, Josef Schmitt, Walburga Heger, Robert Schmitt und Kerstin Jungwirth; es fehlt Nikolaus Schulz
Die geehrten Gründungsmitglieder mit den Vorsitzenden (v. l.): Anja Schmitt, Helmut Jungwirth, Maria Wiench, Peter Brandner, Josef Schmitt, Walburga Heger, Robert Schmitt und Kerstin Jungwirth; es fehlt Nikolaus Schulz
Gitta Buchfelder-Endres
Das Schleusenwärterhaus in der Bamberger Straße wurde 1987/88 zum Vereinsheim umgebaut.
Das Schleusenwärterhaus in der Bamberger Straße wurde 1987/88 zum Vereinsheim umgebaut.
 

Die Spielgruppe „Forchheimer Brettla“ im Verband Deutscher Amateurtheater blickt auf 40 Jahre zurück. Dazu standen jetzt auch Ehrungen an. Der Forchhe...

Die Spielgruppe „ Forchheimer Brettla “ im Verband Deutscher Amateurtheater blickt auf 40 Jahre zurück. Dazu standen jetzt auch Ehrungen an.

Der Forchheimer Anton Kredel schrieb damals ein Theaterstück „Der Schwedengraben“, das die Zeit der Belagerung Forchheims durch die Schweden im Jahr 1634 im Dreißigjährigen Krieg darstellt. Er kam 1980 auf Bekannte zu und bot das Stück an. Es fanden sich circa 20 Personen, die dieses Stück gern auf die Bühne bringen wollten. Nach den mehr als chaotischen Proben wurde die Zusammenarbeit von Kredel als Regisseur erst einmal beendet.

Aber den Akteuren ging das Stück nicht aus dem Kopf, so dass 1981 erneut ein Vorstoß gewagt wurde. Und diesmal wurde das Stück aufgeführt. Man war so begeistert von dem Erfolg, so dass nach der Premiere (400 Zuschauer) am 29. November 1981 die Spielgruppe „ Forchheimer Brettla “ mit 33 Personen gegründet wurde. Auch das Logo wurde schnell gefunden: Da das Stadtwappen von Forchheim zwei nach links schwimmende Forellen zeigt, wurde ein ähnliches Logo gewählt.

Im Lauf der Jahre spielte das „Brettla“ den „Schwedengraben“ noch zwei Mal. Stücke von Mundartdichtern wie Eberhard Wagner („Das Länderspiel“), Reinhold Schmitt aus Forchheim („Der Bierkrawall“), Fitzgerald Kusz („Schweig, Bub“, „Unkraut“) oder Gerhard Polt („Creative Center“) und weitere Kurzstücke wurden gern gespielt. Stücke von Hans Sachs („Auf Treu und Glauben“, „Der Krämerskorb“ sowie Boulevardstücke („Der tropfende Wasserhahn“), Kriminalkomödien wie „Keine Leiche ohne Lilly 1 – 3“ und anderes wurden ins Repertoire aufgenommen.

Kinder- und Jugendgruppen spielten Märchen, Weihnachtsstücke oder auch Komödien. Die Stücke wurden jeweils in Forchheimer Mundart übertragen. Das „Brettla“ sieht sich als Mundartgruppe, jedoch nicht als Bauerntheater.

Zuerst spielte man fünf Mal im Herbst und drei Mal vor Ostern. Im Sommer wurden mehrere Kurzstücke oder auch ein abendfüllendes Stück als Open Air gegeben.

Der Hausherr der Bühne im Pfarrsaal Verklärung Christi wollte aber nicht länger, dass in der Fastenzeit gespielt wird. So fand die Theatergruppe die Patres vom Kloster St. Anton bereit, den Saal zur Verfügung zu stellen. Jedoch war dies mit dem Umzug der Kulissen und der Technik verbunden. Bei schönem Wetter kamen kaum Zuschauer, so dass sich der Aufwand nicht lohnte.

Nachdem die Mitglieder das Für und Wider eingehend diskutiert hatten, spielten sie jetzt drei Mal im November und einen Open-Air-Abend im Hof der Kaiserpfalz.

Doch machte die Corona-Krise 2020/21 den Theaterleuten einen Strich durch die Rechnung, so dass sie ihre Aufführungen absagen mussten.

Immer wieder nahmen die Mitglieder im Lauf der Jahre an den Theaterlehrgängen des Verbandes teil. 1987/88 wurde unter anderem in circa 1000 Stunden Eigenarbeit der Mitglieder das Schleusenwärterhaus in der Bamberger Straße zu einem Vereinsheim umgebaut. Es wurde am 11. Juni1988 eingeweiht. Seitdem ist die Theatergruppe Mieter der Stadt Forchheim und kann in diesen Räumlichkeiten proben. Auch werden dort die Versammlungen, Geburtstagsfeiern, Kappenabende im Fasching oder Abendessen nach Auftritten abgehalten.

So gern man es gehabt hätte: Ein rauschendes Fest zum 40. Jubiläum konnte wegen Corona ebenfalls nicht stattfinden. Stattdessen wurden die Mitglieder mit Partnern zu einem internen geselligen Beisammensein mit Ehrungen und kaltem Büffet im November 2021 eingeladen (2G und Maskenpflicht).

Vom Verband Bayerischer Amateurtheater bestellte der Vorstand für die Gründungsmitglieder und die Mitglieder , die dem Verein 25 Jahre die Treue gehalten haben, Urkunden und Nadeln sowie die Urkunde vom Bund Deutscher Amateurtheater .

Von den damaligen Gründungsmitgliedern wurden folgende Personen geehrt: Helmut Jungwirth, Maria Wiench, Peter Brandner, Josef Schmitt , Walburga Heger, Robert Schmitt, Nikolaus Schulz. Zum 25. Jubiläum der Mitgliedschaft wurde gratuliert: Matthias Neudecker (nahm für Christian Neudecker die Ehrung an), Hannelore Mirschberger, Gabi Hubrich, Helena Endres (kam aus Stuttgart), Beate Schirner (reiste aus der Nähe von Donauwörth an). Da die Ehrungen für 2020 ebenfalls ausfielen, dankte der Vorstand nachträglich für 25 Jahre: Walter Burkard, Heiner Nöth, Kerstin Jungwirth, Fabian Mohr, Katrin Hans und Markus Krüger.

Die Glückwünsche und Grüße von Präsident Horst Rankl wurden übermittelt. Der Vorstand freute sich sehr, dass auch die Spielgruppe „ Forchheimer Brettla “ selbst eine Ehrenurkunde zum 40-jährigen Bestehen erhielt.

Der Vorstand bedankte sich bei den Mitgliedern für aktive Bühnentätigkeit, das Umschreiben der Texte in Forchheimer Mundart, die Arbeit an Kulissen, den Bühnen- und Saal-Auf- und Abbau, die Ton- und Lichttechnik, die Kostümschneiderei, die Hilfe in Küche und Garderobe, die Instandhaltung des Schleusenhauses und bei allen, die das „ Forchheimer Brettla “ gefördert haben. Die Gruppe würden sich freuen, wenn sie am 8. Juli wieder im Hof der Kaiserpfalz einen Theaterabend gestalten könnte.

Gitta Buchfelder-Endres