Firmlinge erkunden christliche Sozialarbeit

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Die Firmlinge aus Hemhofen besuchten unter anderem das Sozialkaufhaus in Höchstadt. Foto: privat
Die Firmlinge aus Hemhofen besuchten unter anderem das Sozialkaufhaus in Höchstadt. Foto: privat

Eine Firmgruppe der katholischen Pfarrgemeinde St. Mauritius Röttenbach, Filialkirche Maria Königin Hemhofen, besuchte dieser Tage zwei Einrichtungen der Laufer Mühle. Für einen halben Tag lernten sie...

Eine Firmgruppe der katholischen Pfarrgemeinde St. Mauritius Röttenbach, Filialkirche Maria Königin Hemhofen, besuchte dieser Tage zwei Einrichtungen der Laufer Mühle. Für einen halben Tag lernten sie im Sozialkaufhaus und im Lebensmittelpunkt in Höchstadt die Arbeit, die dort geleistet wird, ebenso kennen wie die Menschen, die dort Unterstützung und Hilfe erhalten. Als Vorbereitung auf die Firmung sollten die Jugendlichen einen Einblick in christliche Sozialarbeit erhalten.
Die Laufer Mühle mit ihren sozialen Betrieben betreut an die 150 Menschen, die mehrere erfolglose Therapien durchlaufen haben und sich dort auf ein Leben ohne Suchtmittel vorbereiten, um dann wieder beruflich und gesellschaftlich Fuß fassen zu können. Über die vielen Möglichkeiten, sich arbeitstherapeutisch ausprobieren zu können, staunten die Jugendlichen aus Hemhofen. So gibt es Angebote aus den Berufssparten Bäckerei, Landwirtschaft, Gärtnerei, Schlosserei, Schreinerei, Hausmeisterei, Reinigung, Elektrowerkstatt, im Verlagswesen, im Sozialkaufhaus, Lebensmittelladen, Gastronomie, Produktion, Logistik und noch vieles mehr.
Im Sozialkaufhaus lernten die Firmlinge die Abläufe kennen. Dort werden die von privat abgegebenen Waren sortiert, geprüft, zum Teil gereinigt oder repariert und anschließend als Secondhand-Ware angeboten. Im Sozialkaufhaus in Höchstadt sind etwa 50 Personen beschäftigt. Besonders beeindruckend für die Mädchen und Jungen aus der Hemhofener Kirchengemeinde waren die persönlichen Erzählungen von vier Bewohnern der Laufer Mühle.


Bewohner schildern ihren Weg

Diese schilderten ihren Lebens- und Leidensweg, die vorherigen erfolglosen Versuche, von der Sucht wegzukommen, wie sie in die Abhängigkeiten von Alkohol und anderen Drogen hineingeraten sind und welche Auswirkungen damit einhergingen: das Verdrängen von Problemen, Realitätsverlust, Kriminalität, Arbeitsunfähigkeit, psychische und körperliche Folgeerkrankungen. All dies wurde den Jugendlichen anschaulich geschildert. Mit dem Aufenthalt in der Laufer Mühle haben alle Bewohner neuen Mut und neuen Lebenssinn gefunden. Stolz erzählten die Betreuten, wie sie nun Stück für Stück den Weg zurück in die gesellschaftliche Realität schaffen.
Im Lebensmittelpunkt in Höchstadt bekamen die Firmlinge einen Einblick in die Vorbereitung der Essensausgabe für bedürftige Personen. Bis zu 500 bedürftige Menschen aus der Region werden über diese soziale Einrichtung der Laufer Mühle regelmäßig versorgt. Aber auch die Höchstadter Mittelschule profitiert vom Lebensmittelpunkt, denn dort gibt es täglich ein Schulfrühstück, das mit Waren aus dem Lebensmittelpunkt bestückt wird. Gerade Schüler, die zuhause keine Frühstücksmöglichkeit haben, sind sehr dankbar für dieses kostenlose Angebot. Mit Kleintransportern werden bei den umliegenden Lebensmittelmärkten aussortierte Lebensmittel abgeholt, in Höchstadt sortiert und zu Einkaufskisten mit gemischten Produkten zusammengestellt. Zudem werden dort auch selbstgemachte Marmeladen oder Fruchtsäfte hergestellt. red