Die Schlüsselfelder Wehr will sich vor Ort eine eigene Atemschutzwerkstatt einrichten. Weite Fahrten zu anderen Werkstätten würden dadurch entfallen.
Das Konzept ist gut durchdacht und überzeugte in der Sitzung: Die Freiwillige Feuerwehr Schlüsselfeld möchte im neuen Feuerwehrzentrum eine eigene Atemschutzwerkstatt einrichten. Sehr professionell hatten die Atemschutzverantwortlichen Peter Friedrich, Thomas Zipfel und Sebastian Rückel ihr Anliegen den Räten präsentiert, die dann auch ausnahmslos zustimmten.
Einer der Gründe für die Aktiven ist, dass die Fahrten ins Atemschutzzentrum in Strullendorf (Landkreis Bamberg) dann wegfallen würden. Wie zu hören war, haben sie auch keine Möglichkeit, die unter hohem Druck stehenden Geräte sicher zu transportieren. Nicht auszudenken, sollte auf dem Weg einmal ein Unfall passieren.
19 "PA-Einsätze"
Der Präsentation war zu entnehmen, dass 2015 "19 scharfe PA-Einsätze" (Pressluft-Atmer-Einsätze) stattgefunden hatten. Daneben wurden 22 Atemschutzübungen und 23, bei denen bis auf den letzten Knopfdruck alles wie im Ernstfall war, registriert.
In einer eigenen Atemschutzwerkstatt sieht die Feuerwehr viele Vorteile: Kostenersparnis, keine langen Transportwege, Fahrzeug und Personal, die durch die Fahrt ins Atemschutzzentrum fehlen, würden für den Einsatz zur Verfügung stehen. Die Schlüsselfelder sehen ihre Wehr durch eine eigene Werkstatt schnell, autark und leistungsfähig. Als eines der wichtigsten Argumente wurde angeführt, dass die Zusammenarbeit aller Wehren im Stadtgebiet gestärkt werde. Ausbildungen könnten zentral ausgearbeitet und ortsteilübergreifende Übungen durchgeführt werden.
Wehren stimmen dem Konzept zu
Wie zu hören war, haben die Kommandanten und Stellvertreter aller Feuerwehren im Stadtgebiet dem Konzept voll zugestimmt. Natürlich haben sich die engagierten Atemschutzverantwortlichen bereits umgesehen, welche Ausstattung für eine Atemschutzwerkstatt gebraucht wird. Für Spülmaschine, Trockner, Kompressor, Prüfkopf und allem, was sonst noch nötig ist, würden Mehrkosten in Höhe von 46 318 Euro für den ohnehin vorhandenen Atemschutzraum des neuen Feuerwehrzentrums anfallen.
Wie Bürgermeister Johannes Krapp (CSU) erklärte, haben auch die Führungsdienstgrade des Landkreises "Wohlwollen signalisiert". Strullendorf sei doch "ein ganzes Stück weit von Schlüsselfeld entfernt". Auch in der landkreiseigenen Einrichtung habe man erkannt, dass eine Atemschutzwerkstatt in Schlüsselfeld viele Vorteile biete. Daher solle man die Möglichkeiten nutzen, die das neue Feuerwehrzentrum biete, empfahl Krapp. Für die Ortsfeuerwehren könne es nur von Vorteil sein, wenn sie sich im Hauptort engagieren.
Als einziges Risiko sieht Krapp, dass eines Tages nicht mehr genug ausgebildete Feuerwehrleute zur Verfügung stehen. Derzeit könne davon jedoch keine Rede sein. Er sehe vielmehr die Chance, durch diese Einrichtung mehr junge Leute an die Feuerwehr zu binden. Die Atemschutzwerkstatt solle sich allein auf Schlüsselfeld beschränken. Außer - vielleicht - wenn Strullendorf bei einem Großeinsatz an seine Grenzen komme.