Musik Klaus Sonnleitner ist Nachfolger Anton Bruckners auf der Orgel in St. Florian. Am morgigen Sonntag gibt er ein Konzert auf der Orgel der Banzer Stiftskirche.
Kloster Banz — Ein Orgelkonzert des Stiftsorganisten Klaus Sonnleitner aus St. Florian am morgigen Sonntag um 17 Uhr in der Banzer Stiftskirche ist zugleich festliches Finale der Orgelsaison und Auftakt für das Rosenkranzfest. Auffällig an diesem Konzert: es fehlt ein Stück des sonst obligatorischen Johann Sebastian Bach. Dafür erklingen aber wunderbare Werke böhmischer und österreichischer Komponisten, die der Banzer Barockorgel nahezu auf den Leib geschrieben sind.
Klaus Sonnleitner ist Nachfolger Anton Bruckners auf der Orgel in St. Florian. In Banz hat er vor Jahren schon einmal ein gegeben. Außerdem waren vor drei Monaten die Banzer Ministranten einen ganzen Tag Gäste im Stift St.
Florian und erlebten dort eine Führung des Stiftsorganisten.
Das Konzert beginnt süddeutsch mit einem bayrisch-schwäbischen Klosterkomponisten, Augustin Brüx (*1700), Prämonstratenser in Schussenried, mit einem Andante und Concertino. Böhmische Klassik erklingt von dem Prager Organisten und Kapellmeister Jan Krtitel Kuchar (*1751) mit der Fantasia g-Moll und Dudelsacktönen einer Pastorella.
Mit Justus Heinrich Knecht (*1752) steht ein süddeutscher Vertreter der Spätklassik auf dem Programm mit "Cantabile mit einem angenehmen Orgelregister" und einem "Rondo".
Aus Böhmen stammte Pius Richter (*1828), Hoforganist am Wiener Stephansdom; von ihm erklingt das "Präludium über das österliche Alleluja und die Kaiserhymne".
Es folgt ein Stück von Rudolf Bibl (*1832) aus Wien; dessen Vater war Domorganist in St. Stephan und Freund Schuberts.
Unter dem Eindruck des Todes von Johannes Brahms komponierte er die "Trauerfuge op. 83, "dem Andenken Joh. Brahms" gewidmet", dazu erklingen sechs Charakterstücke für Orgel, op. 64.
Mit Niels Wilhelm Gade (*1817) kommt ein aus Kopenhagen stammender Komponist, später Dirigent am Gewandhaus in Leipzig und Nachfolger Mendelssohns, ins Programm mit drei Tonstücken für Orgel, op. 22.
Festlicher Abschluss ist eine Improvisation Sonnleitners über Themen Anton Bruckners (der ja keine Orgelwerke hinterlassen hat), seines Vorgängers auf der Florianer Stiftsorgel.
Die Besucher dürfen am morgigen Sonntag in Banz neugierig sein auf Werke, die hier noch nicht gespielt wurden, die aber dem spätbarocken Klang dieser Orgel voll entgegenkommen.
Programme gibt es an der Kirchentür. Der Einlass (ab 16.30 Uhr) kostet zehn Euro. Parkplätze für Konzertbesucher sind gebührenfrei.
red