Sollte unsere einstige Fußball Lichtgestalt Franz Beckenbauer heute zufällig in Hausen das Stammtischtreffen der "Deutschen Brüder" im Vereinslokal Schwarze...
Sollte unsere einstige Fußball Lichtgestalt Franz Beckenbauer heute zufällig in Hausen das Stammtischtreffen der "Deutschen Brüder" im Vereinslokal Schwarzer Amboss besuchen, würde er sicher fragen: "Ja, is denn heut scho Weihnachten?"
Ein Dutzend junger Burschen ist um den Tisch versammelt, auf dem ein grüner Kranz mit fünf weißen Kerzen steht, die wiederum auf umgedrehten Deckeln rotweißer Wurstglas-Schraubdeckel drapiert sind. Heute Abend wird der letzte Docht angezündet, denn die fünfwöchige Wartezeit ist - endlich - vorbei. Von diesem bis zum kommenden Montag feiern die Hausener dann satte acht Tage lang ihre Dorf-Kerwa, wie Lukas Dotterweich, Vorsitzender der Runde, erklärt: "Wir treffen uns fünf Wochen vor dem Beginn der Kerwa jeweils am Montag und stimmen uns mit allerlei Organisatorischem, aber auch mit Liedern auf diese ein. " Übrigens: Damen dürfen - wer hätte es gedacht - in der Burschenschaft leider nicht mitwirken und die einzige geduldete Frau ist Wirtin Alexandra, die unter wohlwollendem Zuspruch eine Vier-Liter-Liesl bringt, wonach die Sitzung als eröffnet gilt. Jeder, bei dem der kreisende Steinkrug hängenbleibt, muss sich danach musikalisch einbringen. Begonnen wird jedes Treffen der "Deutschen Brüder", die es übrigens schon seit 1893 gibt, mit einer von allen gesungenen Eigenkomposition auf die Melodie des Vorweihnachtsliedes "Wir sagen euch an, den lieben Advent". Die Hausener Kerwa zeigt sich heute Abend als eröffnet, wenn ab 20 Uhr die fünfte Kerze brennt und es aus - mehr oder weniger begabten - Kehlen schallt: "Wir opfern uns auf, für uns´re Kerwa - und zünd'n etz' die fünfte Kerz' oo."
hü