"Rasenschach" der Vestekicker
Das 0:1 durch Daumann auf Pass des Ex-Coburgers Lukas Mosert erwies sich für Coburg diesmal nicht als Bumerang, sondern als Dosenöffner. Angriff auf Angriff rollte auf das Gehäuse des Gegners zu und überrannten diesen zwischen der 22. und 33. Minute regelrecht. Zunächst vermochte Keeper Tobias Bauerschmidt, der später mit Rückenproblemen ausgewechselt werden musste, mehrfach Unheil zu verhindern, doch die Viererkette des Gastes war ohne den verletzten Abwehrchef Andreas Baier dem Rasenschach des FCC nicht gewachsen.
Dessen Regisseur Aykut Civelek stellte nach einem finalen Anspiel von Dilauro mit einem trockenen Flachschuss zum 1:1 die Weichen auf Sieg. Die heimische Sturm- und Drangphase hielt unvermindert an. Flügelflitzer Ricardo König (27.) auf Vorarbeit von Youngster Elias Müller und Dilauro nach einem schulmäßigen 40-Meter-Diagonalpass von Maximilian Weinreich mit Einschlag zum 3:1-Pausenstand schufen klare Verhältnisse. Armin Eck versuchte nach dem Seitenwechsel die tiefen Risse seiner Defensive mit der Umstellung auf Dreierkette und Verdichtung des Mittelfeldes zu glätten und Schadenbegrenzung zu betreiben. Fast wäre ihm damit ein zweiter Überraschungscoup gelungen. Nils Firnschild (48.) schickte Daumann steil, der allerdings freistehend aus kurzer Distanz an Torhüter Oleksandr Churilov scheiterte, der glänzend reagierte. Das war es aber auch schon mit der Friesener Herrlichkeit, weil deren Goalgetter Rico Nassel, der es bislang auf fünf Treffer brachte, von seinem Bewacher Jonathan Baur zur Wirkungslosigkeit degradiert wurde.
Die Müller-Schützlinge zogen weiterhin unbeirrt ihre Kreise. König und Daniel Sam sorgten jeweils nach Blackouts von überforderten Akteuren des Widersacher für den standesgemäßen 5:1-Endstand. Der FC Coburg, der es sich anschließend leisten konnte, das Tempo herauszunehmen und Nachwuchskräfte Spielpraxis ermöglichte, bot eine geschlossene Mannschaftsleistung. Beim Verlierer setzte lediglich der agile Daumann Ausrufezeichen.
Stimmen zum Spiel
Lars Müller (FC Coburg): "Wir haben uns schnell vom 0:1 erholt und rechtzeitig drei Riesentore gemacht. Unsere aggressive Einstellung passte, wir waren häufig einen Schritt schneller als Friesen. Gegenüber unserer schwachen Vorstellung eine Woche vorher in Memmelsdorf war das ein deutlicher Schritt nach vorne. Auch die Chancenauswertung war gut."
Armin Eck (SV Friesen): "Für uns war das heute ein gebrauchter Tag. Wir sind überhaupt nicht ins Spiel gekommen, waren gedanklich und läuferisch oft zu spät dran, leisteten uns viele Fehlpässe und haben in den entscheidenden Phasen 90 Prozent der Zweikämpfe verloren. Wir wussten um die Coburger Stärken, fanden dagegen aber keine Mittel.