Favorit siegt im Derby

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Die Würzburger Marshawn Powell (l.) und Maurice Stuckey (r.) greifen dem Bamberger Aufbauspieler Maodo Lo in den Arm. Foto: Daniel Löb
Die Würzburger Marshawn Powell (l.) und Maurice Stuckey (r.) greifen dem Bamberger Aufbauspieler Maodo Lo in den Arm. Foto: Daniel Löb

Nach einer starken ersten Halbzeit lassen die müden Bamberger im Frankenderby zwar nach der Pause nach, doch der Sieg gegen Würzburg gerät nie in Gefahr.

Auch die Würzburger und ihr neuer Trainer Dirk Bauermann schafften es nicht, die Festung Brose Arena zu stürmen. Die letzte Bundesliga-Niederlage kassierten die Bamberger am 7. Juni 2015 im damals ersten Finale um die deutsche Meisterschaft gegen Bayern München. Beim 88:78 (45:28) am Sonntagabend baute die Mannschaft von Erfolgstrainer Andrea Trinchieri nicht nur ihre Erfolgsserie auf heimischem Parkett auf 34 aus, sondern brachte den Würzburgern nach deren Wiederaufstieg im 13. Frankenderby die 13. Niederlage bei. Weiter geht's für den achtmaligen deutschen Titelträger - zwei Meisterschaften fielen dabei in die Ära Bauermann - am Donnerstag (20.15 Uhr) mit dem Euroleague-Auftritt bei Panathinaikos Athen.
Nach dem Kraftakt am Donnerstag in der Euroleague gegen Maccabi Tel Aviv (90:75-Sieg) pausierten diesmal bei den Bambergern auf Grund der Ausländerregel in der Bundesliga Nikos Zisis und Darius Miller sowie der noch verletzte Elias Harris. Und in der Startformation fehlte erstmals in dieser Saison Nicolo Melli. Doch auch ohne ihren Euroleague-Star dominierten die Bamberger um den starken Daniel Theis schnell das Geschehen. Das Passspiel des Brose-Teams unterbinden und so freie Dreier unterbinden, hatte Dirk Bauermann vorher als Erfolgskonzept ausgegeben. Doch das gelang in den ersten Minuten überhaupt nicht: Die Hausherren fanden immer wieder den freien Spieler hinter der 6,75-Meter-Linie (22:11). Sechs erfolgreiche Distanzwürfe versenkten Fabien Causeur (2), Theis (2), Jerel McNeal und Maodo Lo, der mächtig aufs Tempo drückte, im ersten Viertel (23:16).
Im zweiten Abschnitt verkürzten die Unterfranken, bei denen sich nur Jake Odum (11) und Kresimir Loncar (6) einige Male durchsetzen konnten, zwar auf 18:23, doch dann zog der in allen Belangen stärkere Hausherr schnell wieder davon und ging mit einem komfortablen 45:28-Vorsprung in die Kabine. Die Trefferquoten von 54:32 Prozent spiegelten die Überlegenheit wider.


Stuckey versenkt sechs Dreier

Trotz weiterer kurioser Pfiffe gegen Bamberg von Schiri Jens Hegemann verbuchte der Gastgeber schnell eine 20-Punkte-Führung. Danach tobte Andrea Trinchieri, weil seine Jungs einen Gang zurückschalteten, was vor allem Würzburgs Topscorer Lamonte Ulmer zu seinen ersten Punkten der Partie nutzte und die jetzt deutlich aggressiveren Unterfranken auf 41:52 heranbrachte. Lo aus der Distanz und Theis von der Freiwurflinie sorgten zwar schnell wieder für das 64:46, doch mit zwei Dreiern kam Würzburg wieder ran.
Sich ordentlich verkaufen, so lautete das Ziel des Tabellen-14. - und diese Vorgabe setzten die "Bauermänner" mit 50 Punkten nach der Pause in die Tat um: Ulmer, Neuzugang Mustafa Shakur und Mo Stuckey mit insgesamt sechs Dreiern sorgten dafür, dass Würzburg zwei Minuten vor dem Ende bis auf 72:78 dran war. Doch Causeur und Melli sicherten schließlich den verdienten Sieg.