Kirche In der Pfarrei "Mariä Geburt" in Steinwiesen hat die Verehrung der Muttergottes einen besonderen Platz. Um die Wallfahrtskirche finden regelmäßig Prozessionen statt.
von unserer Mitarbeiterin
Susanne Deuerling
Steinwiesen — In der Pfarrei St. Marien in Steinwiesen mit ihrer Wallfahrtskirche "Mariae Geburt" wird die Botschaft von Fatima ernst genommen. Vor über 30 Jahren, am 13. Mai 1985, wurde unter dem damaligen Pfarrer Hans Böhlein die Marienstatue angeschafft und die ganze Pfarrei unter den Schutz der Muttergottes von Fatima gestellt.
Auch heute ist die Verehrung noch allgegenwärtig. Hiervon zeugen vor allem die Lichterprozessionen an den Erscheinungstagen von Mai bis Oktober jeweils, am 13. des Monats, mit Ausnahme vom August, da erschien die Muttergottes erst am 19. Für diese Prozessionen wurde 1999 auf die Initiative des damaligen Pfarrers Pater Stanislaw eine "Prozessionsstatue" der Fatima-Muttergottes geweiht - sie war leichter und kleiner und somit gut zum Mitführen in der Prozession geeignet.
Von da an fanden die Prozessionen regelmäßig an den Erscheinungstagen statt.
All die Jahre befand sich die "große" Fatimastatue auf der rechten Seite der Kirche über dem Ambo, dem Lektorenpult am Durchgang zum Hauptaltar. Gütig blickte sie auf die Gläubigen herab, die mit ihren Sorgen und Nöten zu ihr kamen. Da jedoch aus denkmalpflegerischer Sicht ihr Standort nicht ideal war und nicht dem Stil der neugotischen Kirche entsprach, suchte man einen würdigen Platz. Im rechten Seitenschiff der Pfarrkirche wurde der nicht mehr genutzte zweite Beichtstuhl entfernt und so ein Ort geschaffen, der einen würdigen Rahmen für diese Fatima-Muttergottes bietet. Ein Kunstfelsen mit einer Grotte, der Natur nachempfunden, wurde die neue "Heimat" der Statue.
Seit Oktober 2010 ist es ein Ort für ein stilles Gebet, das Anzünden einer Kerze und auch die Fatimaandachten an jedem Erscheinungstag finden nun hier statt.
In den Sommermonaten finden die Prozessionen rund um die Wallfahrtskirche statt, im Mai und Oktober wird auch das Allerheiligste mitgeführt und der Musikverein begleitet die Prozession. Am Ende wird in der Kirche das Steinwiesener Wallfahrtslied "Da knie ich Maria vor deinem Bild" gesungen. In den Wintermonaten wird der Fatimatag mit einer Marienmesse, dem Fatimalied und den Bittrufen an die Muttergottes in der Kirche "Mariae Geburt" gefeiert.
Prozession am 11. Oktober
In diesem Jahr wird die Abschlussprozession auf Sonntag, 11. Oktober vorverlegt, da die Ortsdurchfahrt vom 12. bis 17. Oktober komplett gesperrt ist und für viele Ältere der Gang zur Kirche etwas beschwerlich wird.
Um 18.30 Uhr wird der Fatimarosenkranz gebetet, um 19 Uhr ist Marienmesse und anschließend die Lichterprozession. "Es ist den Christen in Steinwiesen ein Bedürfnis, zur Muttergottes von Fatima zu beten, mit ihr für den Frieden in der Welt zu beten. Und es ist eine schöne Tradition, dies auch durch Prozessionen nach außen zu zeigen", bekräftigt Pfarrer Richard F. Reis.
Die Botschaft von Fatima hat für den Pfarrer nie an Aktualität verloren, zu jeder Zeit habe es Kriege gegeben, die nur durch das Gebet beendet werden können, so wie Maria es verheißen hat. Für die Gläubigen handelt es sich denn auch nicht um "Marienkult", der in Steinwiesen praktiziert wird, sondern Maria werde als das verehrt, was sie ist - die Mutter, die den Menschen von Jesus gegeben wurde und diese nie in Stich lassen wird.