Bernhard Panzer Die städtische Umweltbeauftragte Monika Preinl ist begeistert. Denn die "Aktion Stadtradeln" hat einen besonders aktiven Teilnehmer und Unterstützer erhalten. In einer Pressemitteilung...
Bernhard Panzer
Die städtische Umweltbeauftragte Monika Preinl ist begeistert. Denn die "Aktion Stadtradeln" hat einen besonders aktiven Teilnehmer und Unterstützer erhalten. In einer Pressemitteilung schreibt Preinl: "Hans-Jürgen Kopperger verzichtet während des gesamten dreiwöchigen Aktionszeitraumes der Kampagne Stadtradeln komplett auf sein Auto und darf sich deshalb Stadtradel-Star nennen."
Der 47-jährige Herzogenauracher besuchte am Montag Bürgermeister German Hacker, um von seiner Leidenschaft zum Radeln zu berichten und symbolisch den Autoschlüssel für seinen VW Caddy abzugeben. Das Stadtoberhaupt seinerseits, selbst gern auf dem Fahrrad, zeigte sich beeindruckt von Koppergers völligen Autoverzichts und würde sich wünschen, dass möglichst viele Bürger zumindest einen Teil ihrer alltäglichen Fahrten mit dem Fahrrad zurücklegen.
Der Verzicht von Kopperger, der gemeinsam mit seiner achtjährigen Tochter Enna am Stadtradeln auch als Team teilnimmt (Name: Enna), ist schon vor längerer Zeit vom Auto aufs Fahrrad umgestiegen. Auch die Strecke zur Arbeitsstelle in Erlangen legt er mit dem Rad zurück. Das Auto werde nur noch ein paar Mal im Monat genutzt, sagte er bei der Übergabe. Bis zum Ende der Aktion muss er allerdings komplett verzichten, auch Mitfahrgelegenheiten darf er nicht nutzen, schreibt die Stadt vor. ÖPNV und Zugfahrten seien allerdings gestattet.
Kopperger hat drei Räder und nutzt diese unterschiedlich, je nach Wetter. Er ist von der Aktion der Stadt begeistert. Deshalb hat er auf der Homepage (
www.stadtradeln.de/herzogenaurach) auch einen eigenen Blog. Da äußert er sich auch über seine Beweggründe: "Jeder hat etwas was ihn antreibt", glaubt Kopperger. "Auf der Suche nach der Antwort, was mich antreibt, lege ich in den nächsten drei Wochen den Schwerpunkt meiner Fortbewegung auf Human Power, den Bi-Turbo meiner Radl-Waden", berichtet er laut Preinl. Von seinen Erfahrungen will er im Blog regelmäßig berichten.
Die Motivation umzusteigen, bekam der begeisterte Radfahrer über die Erkenntnis, bei schönem Wetter seine Zeit nicht im Auto an roten Ampeln zu verbringen. Er wollte seine Freizeit besser nutzen und den Weg auf die Arbeit mit den angenehmen und gesundheitlichen Vorteilen verbinden, sagte er. Trotz der langen Strecke zum Arbeitsplatz ist die kombinierte Nutzung mit öffentlichen Nachverkehrsmitteln für ihn keine Option.
Bürgermeister Hacker zeigte sich dankbar, so einen engagierten Mitstreiter gefunden zu haben. Und Kopperger bescheinigte, dass
Herzogenaurach eine gute Infrastruktur habe und die Radwege gut ausgebaut seien.
Dass der Stadtradelstar schon von Herzogenaurach zum Großglockner (600 Kilometer) in zwei Tagen geradelt ist, das müsse für den gewöhnlichen Teilnehmer jetzt nicht der Ansporn sein, meinte Hacker. Denn für viele Bürger wäre es problemlos, jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit zu fahren, ergänzte er. Wenn man das erst mal ausprobiert habe, dann wolle man das auch gar nicht mehr anders, behauptete Hacker, der das selbst so praktiziert: "Ich möchte es nicht missen." Man bekomme den Kopf frei.