Es mangelt an Lokführern

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Der Besuch der Festveranstaltung anlässlich des 150-jährigen Bestehens der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) war für die Abordnung der Ortsgruppe...

Der Besuch der Festveranstaltung anlässlich des 150-jährigen Bestehens der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) war für die Abordnung der Ortsgruppe Lichtenfels ein Höhepunkt im vergangenen Jahr. An das gelungene Jubiläum in Ludwigshafen erinnerte Vorsitzender Rüdiger Geiger aus Wilhelmsthal in der Hauptversammlung.
Aktive und ehemalige Lokführer trafen sich zur Jahreshauptversammlung im Lichtenfelser Gasthaus "Wallachei". Bezirksvorsitzender Uwe Böhm aus Nürnberg ging auf die Änderungen beziehungsweise Verschlechterungen im Fern- und Nahverkehr ein. Die Inbetriebnahme der elektrifizierten zweigleisigen Neubaustrecke von Ebensfeld nach Erfurt habe negative Auswirkungen für die Region.


Kein vollwertiger Ersatz

Die bislang alle zwei Stunden in Lichtenfels haltenden ICEs seien weggefallen. Ersatzweise eingeführte Alibi-Intercitys würden zwar in Kronach halten, seien für Reisende aus Oberfranken aber kein vollwertiger Ersatz im Fernverkehr, unterstrich Böhm.
In seinem Tätigkeitsbericht zeigte sich Ortsgruppenvorsitzender Rüdiger Geiger mit den ausgehandelten Tarifverträgen zufrieden. "Einem starken Arbeitgeber muss eine starke Gewerkschaft gegenüber stehen, um Erfolge einzufahren", brachte er die Erwartungen für die anstehenden Betriebsratswahlen auf den Punkt.
Sorgen, so Geiger, bereite der bundesweit spürbare Lokführer-Mangel, der langfristig geplante Umwelt- und Verlagerungsziele hin zum umweltfreundlichen Verkehrsträger Schiene gefährde. Um die Bahn mit dem Prädikat "umweltfreundliches Verkehrsmittel für Personen- und Güterverkehr" zu entwickeln, bedürfe es zukunftswirksamer Konzepte. "Mehr Schienenverkehr lässt sich nur mit zusätzlichen Lokführern realisieren", hob der Vorsitzende hervor.
Als unverständlich kritisierte er den Einsatz ausländischer Kräfte zu Dumpinglöhnen auf Schienenstrecken im östlichen Bayern.
"Unsere Kasse sieht gut aus", fasste Ortsgruppenkassier Wolfgang Schubert aus Rödental seinen ausführlichen Bericht zusammen. Hans Strohmer aus Neukenroth erhielt das Vertrauen als neuer Revisor.
Zur Betreuung der wieder belebten Nachwuchsgruppe übernahm Schriftführer Marius Sinkel aus Kronach zusätzlich die Aufgabe des stellvertretenden Jugendvertreters.
Bei öffentlichen Auftritten wollen sich die GDL-Mitglieder in Zukunft um ein Transparent mit einprägsamem Logo und authentischer Farbgestaltung scharen. Klaus Oelzner