Entscheidung zur Trassenführung der B 287
Autor: Ewald Kiesel
Nüdlingen, Sonntag, 02. Juni 2019
Bei der Bürgerversammlung am Donnerstag, 6. Juni, ab 19 Uhr erläutert das Staatliche Bauamt Schweinfurt in der Schlossberghalle die Entscheidungsgründe für die Trassenauswahl für die Umgehungsstraße. ...
Bei der Bürgerversammlung am Donnerstag, 6. Juni, ab 19 Uhr erläutert das Staatliche Bauamt Schweinfurt in der Schlossberghalle die Entscheidungsgründe für die Trassenauswahl für die Umgehungsstraße. Davon wird in der Gemeinde die zukünftige Entwicklung bei der Dorferneuerung sowie der Ausweisung von Bebauungs- und Gewerbegebiet abhängen.
Dass der drastisch zugenommene Durchgangsverkehr umgeleitet werden muss, darüber sind sich alle einig. Lärm und Feinstaubbelastung macht krank, gefährdet die Bürger und ist eine Umweltbelastung. Bereits Anfang der 1960er Jahre hatte die Gemeinde eine Ortsumgehung beantragt - und danach alle 15 Jahre bei Neuauflage des Bundesverkehrswegeplans (BVWP), zuletzt im Jahr 2012. Da die Gemeinde weiter nichts unternahm gründete sich am 7. Mai 2015 die Bürgerinitiative (BI) "Verkehrsentlastung für Nüdlingen, Ortsumgehung jetzt". Die gewählten Sprecher der BI setzten sich mit den Verkehrspolitikern aller Parteien im Bundestag in Verbindung und machten auf die Verkehrssituation in Nüdlingen aufmerksam.
Jene Politiker die sich persönlich informierten, darunter der Vorsitzende des Bundes Verkehrsausschusses, Martin Burkert, waren beeindruckt und versprachen Unterstützung. Am 16. März 2016 wurde die Ortsumgehung in den vordringlichen Bedarf des BVWP aufgenommen. Am 2. Dezember 2016 stimmte der Bundestag zu.
Somit erlangte der BVWP Rechtskraft und das Bauamt bekam den Planungsauftrag. Eine Trassenführung, die allen gerecht werden soll, ist in Nüdlingen nicht einfach. Die Trasse soll den Ort vom Durchgangsverkehr der B 287 entlasten, den Pendlerverkehr der KG 17 vor der engen Haardstraße aufnehmen, den Anschluss des Gewerbegebiets mit seinem Lkw-Verkehr umleiten und die Unfallhäufigkeit auf den der Serpentinen verringern.
Das könnte nur eine Nordumgehung. Gegen sie stemmen sich aber die Landwirte, da die Trasse ihre Äcker durchschneiden würde. Eine Südumgehung würde durch alte Waldbestände, Naherhohlungsgebiete, FFH- und Wasserschutzgebiet führen und den Riedgrund überqueren. Damit würde die Trinkwasserversorgung der Gemeinde gefährdet.
Außerdem wäre die Südtrasse unwirksam, um den Pendlerverkehr der KG 17 aufzunehmen. Laut Aussage des Bauamts würde die bisherige B 287 in Richtung Münnerstadt/Bad Neustadt zurückgebaut, weil die Verkehrsteilnehmer sonst die Südumgehung nicht annehmen würden.