Eiszeit lockt mit Reizen und Gefahren

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Mittwochnachmittag in Ebern: Die Eiswiese ist dicht bevölkert. Doch an Seen und Flüssen droht Gefahr. Die Eisschicht ist noch zu dünn. Foto: Eckehard Kiesewetter
Mittwochnachmittag in Ebern: Die Eiswiese ist dicht bevölkert. Doch an Seen und Flüssen droht Gefahr. Die Eisschicht ist noch zu dünn. Foto: Eckehard Kiesewetter
 

Die anhaltenden Minusgrade locken jetzt wieder aufs Eis. Auf der Eiswiese in Ebern ist das bereits gefahrlos möglich, woanders jedoch noch zu gefährlich.

Eckehard Kiesewetter Kreis Haßberge — Ein paar Tage und vor allem Nächte Dauerfrost und schon bietet sich in freier Natur die schönste Gelegenheit zum Freizeitsport. Doch das mit dem Eis ist trügerisch! Wintersportler, die womöglich darauf brennen, ihre Schlittschuhe endlich auspacken zu können, seien gewarnt! Was beispielsweise in Ebern möglich ist, gilt nicht überall: Auf Seen und Flüssen besteht nach wie vor Einbruchgefahr!

Die Eiswiese in Ebern, hat sich in ein spiegelglattes Paradies gewandelt, auf dem die Kufen-flitzer, Hockeyspieler, Pirouettendreher und Vorsichtig-Rutscher jetzt richtig auf ihre Kosten kommen.

"Meine Schlittschuhe sind neu, von der Oma", sagt ein dick vermummtes Mädchen stolz, während es sich mithilfe seiner etwas älteren Freundin von einem Sturz aufrappelt. "Jetzt kann ich sie endlich ausprobieren". Und plumps! sitzen beide auf dem Hosenboden.

Künstlich geflutet

Bei Einbruch der Dunkelheit schaltet sich automatisch das Flutlicht ein, so dass die Gaudi auch dann nicht enden muss, wenn die Kälte richtig knackig wird. Seit Dienstag ist die Beleuchtungsanlage wieder täglich bis 21 Uhr in Betrieb, teilt Bürgermeister Jürgen Hennemann mit, der sich freut, die Fläche am Rande der Friedrich-Rückert-Anlage für die Wintersportler freigeben zu können.

Ebern ist ein Sonderfall, denn die Wiese am westlichen Stadtrand wird von der Stadt jeweils künstlich geflutet und das Wasser dort ist nur wenige Zentimeter tief. So gefriert es relativ rasch durch.

Auf Seen und Flüssen jedoch droht Gefahr! Auch wenn das Eis stabil aussieht, kann das täuschen. Warme Strömungen unter dem Eis oder unterschiedliche Seetiefen machen das Eis stellenweise dünn. Die Gefahr muss nicht unbedingt anhand dunkler Stellen erkennbar sein.

Erst wenn es über einen längeren Zeitraum richtig kalt ist, bildet sich eine so dicke Schicht aus, dass sie auch mehrere Menschen trägt. Wenn's knackt, sollte man sofort vom Eis gehen, raten Experten, und zudem nie allein eine Eisfläche betreten.

Es gibt Faustregeln: Damit das Eis mehrere Personen tragen kann, sollte es mindestens 15 Zentimeter dick sein, auf fließenden Gewässern mindestens 20 Zentimeter.

Besser als selbst nachzumessen, ist es, darauf zu warten, bis die Eisflächen von den jeweiligen Kommunen freigegeben werden. Die Chancen dafür stehen gar nicht schlecht. Glaubt man den Meteorologen, dann soll es noch für einige Zeit frostig bleiben. "Um die minus 5 Grad" waren es laut Werner Grell aus Treinfeld in den letzten Nächten. Der Rentner aus Treinfeld zeichnet das Wettergeschehen in seinem Dorf ehrenamtlich für den Bayerischen Rundfunk auf.

Seit einer Woche hält sich das Thermometer im Minusbereich, wobei die Nacht zum Sonntag mit 10,5 Frostgraden bislang die kälteste war.

"Aber das hängt auch immer ein bissle vom Standort ab", weiß Grell. Andere Thermometer bei Bekannten rings um Ebern hatten "so um die 9 oder 9,5 Grad minus" angezeigt, die Wetterstation in Köslau meldete 7,7 Grad minus. "Ist doch schön, dass es jetzt mal wieder a bissle kalt ist", findet Grell.

Schnee für die Landwirte

Im Interesse der Landwirte wünscht er sich Schnee. Aktuell gibt es noch keine Probleme, aber wenn es jetzt mal längere Zeit so um die 10 oder 15 Grad kalt wäre, dann wäre eine schützende Schneedecke für das Saatgut wichtig. Er meint damit, wie er gestern im Gespräch mit unserer Zeitung sagte, "richtig Schnee. Die paar Flocken heut machen da noch nicht viel her".