Noch im April und somit vom amtierenden Gremium soll der Etat beschlossen werden, sagt Bürgermeister Norbert Walter. "In den vergangenen Jahren hatten wir 400 000 bis 500 000 Euro Gewerbesteuer. Im Haushalt 2020 haben wir die Einnahmen mit 250 000 Euro angesetzt", so Walter.
Dennoch gelte es, Maßnahmen zu finanzieren. An vorderster Stelle steht im Haushalt 2020 der Neubau des gemeindlichen Bauhofs mit Kosten von mehr als einer Million Euro. Die Friedhofsmauer, die ebenfalls in diesem Jahr saniert werden sollte, werde wohl zurückgestellt. "Wir können uns wenig leisten in diesem Jahr", sagt Walter. Die Urnengrabanlage solle aber auf jeden Fall ausgeführt werden.
Dass der Staat den Kommunen - wie bei der freien Wirtschaft - durch erhöhte Schlüsselzuweisungen finanziell unter die Arme greift, glaubt Gremsdorfs Bürgermeister eher nicht. Alles Geld werde wohl für die Wirtschaft gebraucht.
Mit einem totalen Einbruch bei der Gewerbesteuer rechnet Wachenroths Bürgermeister Friedrich Gleitsmann. 950 000 Euro waren aus dieser Einnahmequelle im Haushalt des vergangenen Jahres angesetzt. Doch das bekannte Wachenrother Bekleidungshaus wie auch andere nicht-systemrelevante Betriebe sind seit Wochen geschlossen.
Noch im vergangenen Jahr war die Verwaltung bei der Haushaltsplanung sehr zuversichtlich. Für 2020 wurde sogar "eine gewisse Entspannung" erwartet.
Nun gehe es darum, die begonnenen Maßnahmen, zuvorderst die Dorferneuerung im Ortskern, zu Ende zu bringen.
"Neue Maßnahmen können wir nicht beginnen", erklärt Gleitsmann. Die Sanierung des Oberflächenkanals in Ober- und Unteralbach - eine Maßnahme mit rund 200 000 Euro Kosten - müsse auf jeden Fall zurückgestellt werden.
Noch ungewiss ist für die Gemeinden, wie mit geschlossenen Kindergärten und Krippen mit den Gebühren umgegangen werden soll. Derzeit läuft wohl alles wie gewohnt.
Hilfe in barer Münze
Hoffnung macht, dass Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zu Wochenbeginn signalisiert hat, der Freistaat werde die Gebühren für drei Monate übernehmen. Adelsdorfs Geschäftsleiter Mößlein macht Mut: "Die Eltern müssen sich diesbezüglich keinen Kopf machen." Es werde ein Procedere gesucht - und auch gefunden -, um die staatliche Hilfe in bare Münze umzusetzen.