Druckartikel: Eine richtig gute Sache sind Jugendpflege und Mittagsbetreuung

Eine richtig gute Sache sind Jugendpflege und Mittagsbetreuung


Autor: Bettina Knauth

Kaltenbrunn im Itzgrund, Mittwoch, 18. Dezember 2019

Ausführlich erstattete Tanja Katharina Sippel dem Gemeinderat Itzgrund bei seiner Sitzung am Dienstagabend Bericht. "Beständigkeit, Prävention, Pädagogik" nannte die Jugendpflegerin als Hauptschlagwör...


Ausführlich erstattete Tanja Katharina Sippel dem Gemeinderat Itzgrund bei seiner Sitzung am Dienstagabend Bericht. "Beständigkeit, Prävention, Pädagogik" nannte die Jugendpflegerin als Hauptschlagwörter ihrer Arbeit in den Bereichen Jugendarbeit, Mittagsbetreuung und Ferienarbeit. Der monatliche Treff komme sowohl bei den unter Zwölfjährigen als auch bei den älteren Kindern gut an, wozu auch besondere Aktionen beitrügen. Dank eines kleinen Unkostenbeitrags und Spenden trage sich der Treff. Ebenfalls beliebt sei das "Kino für Jung und Alt" in Zusammenarbeit mit der Diakoniestation Weitramsdorf-Seßlach, das regelmäßig etwa 20 Jugendliche besuchen. So lernten diese, "angemessen mit Senioren zu arbeiten", meinte Sippel. Besonders stolz war sie auf die U18-Wahl, an der sich 78 junge Wähler beteiligt hatten, sowie auf den Schulsanitätsdienst mit aktuell "22 kompetenten Juniorhelfern". Dieser habe sogar Preise eingeheimst. Die ebenfalls preisgekrönte "Wild Tour" soll 2020 eine Neuauflage erfahren, ebenso wie das erfolgreiche Sommertheater (2019 mit 80 Zuschauern). "Zuhören, beraten und da sein", das brauchten die Heranwachsenden. Sippel: "Es ist wichtig, dass ein konstanter Ansprechpartner da ist, der zuhört und sich traut, einen Rat zu geben."

Im Schnitt 20 Kinder am Tag nutzen laut Sippel die Ferienbetreuung. Das Ferien-Camp zu Pfingsten werde 2020 in Altenstein stattfinden. Obwohl für die Betreuung nur ein Euro pro Stunde und Kind anfällt, decke dies die Kosten. Gerade für berufstätige Eltern sei die Ferienbetreuung "wichtig und nicht wegzudenken", so Sippel. So wundere es nicht, dass seit 2017 jeder Ferientag gebucht wird.

Als Herzstück ihrer Tätigkeit bezeichnete Sippel die "Villa Kunterbunt" in der Grundschule Bodelstadt. Mit drei weiteren Kräften stemmt die Sozialpädagogin die Mittagsbetreuung von aktuell 30 Kindern. "Das ist keine Aufbewahrungsstätte, sondern ein Lebensraum, in dem die Kinder gruppendynamische Prozesse erfahren", betonte sie den pädagogischen Aspekt. Von welch großem Wert die Betreuungsmöglichkeit ist, bestätigten Sippel auf ihre Nachfrage hin auch die Gemeinderäte: als Standortfaktor, als sichere Betreuung, zur Förderung von Kreativität und Kommunikation, zum Erlernen sozialer Kompetenzen und Konfliktbewältigung sowie zum Spaßhaben. "Bei uns brauchen sich Eltern nicht zwischen Beruf und Familie entscheiden", betonte Bürgermeister Werner Thomas (SPD). Die sehr gute Mittagsbetreuung sei ein Selbstläufer und nutze die räumlichen Möglichkeiten in Bodelstadt aus. Obwohl dahinter viel Arbeit stecke, sei Sippel und ihrem Team die Freude an ihrer Tätigkeit anzumerken, lobte der Rathauschef.

Auch Baumaßnahmen beschäftigten den Gemeinderat Itzgrund. In Welsberg werden die Flurnummern 293 und 293/1 in den Bebauungsplan "Welsberg Südwest" einbezogen. Dafür sprach sich das Gremium einstimmig aus. Um rasch Bauplätze zu schaffen, wie es in der Bürgerversammlung gewünscht wurde, befürworteten die Räte das beschleunigte Verfahren. Die Verwaltung wurde beauftragt, notwendige Schritte einzuleiten. Der Eigentümer habe bereits Verkaufsbereitschaft bekundet, informierte Verwaltungsrat Dieter Scherbel.

Thomas informierte über aktuelle und künftige Baumaßnahmen: Bis Weihnachten sollen an der Itzgrundhalle das Dach gedeckt und die Fenster eingebaut sein. Dass dies noch gelingen kann, zeigte er sich zuversichtlich: "Am Dach fehlt nur noch das Blech." Wie Scherbel berichtete, sind die Fenster größtenteils bereits drin.

Was den Baufortschritt der wasserwirtschaftlichen Maßnahme am Eggenbach angeht, so ist Geduld gefragt. Die Firmen wurden Thomas zufolge aufgefordert, "das Ganze winterfest zu machen". Nun gelte es abzuwarten, wann weitergebaut werden kann. Die Straßenanbindung könne erst im Frühjahr erfolgen.

Dorfteich verschmutzt

Am vergangenen Sonntag kam es nach Starkregen zu Verschmutzungen des Dorfteichs. Der Dank des Bürgermeisters galt der Feuerwehr Pülsdorf, sie habe Schlimmeres verhindert. Matthias Schorn (KUL) meinte, die Planer müssten "härter rangenommen werden". Er fragte: "Ob das so die Superlösung war?" Thomas gab zu bedenken, dass nicht die Gemeinde, sondern das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Auftraggeber der zur Dorferneuerung gehörenden Maßnahme sei.

Weiter gab das Gemeindeoberhaupt bekannt, dass in Sachen Neubau von Brücke und Unterführung unter der B 4 ein Gespräch mit der Regierung von Oberfranken stattgefunden habe. Laut Staatlichem Bauamt solle die Maßnahme "aus Sicherheitsgründen" erst 2021 durchgeführt werden, 2020 werde zur Vorbereitung gebraucht. Auf Nachfrage von Matthias Bauer (FWI) bestätigte der Bürgermeister das Vorliegen einer Förderzusage, deren Höhe noch eruiert werden müsse. Die Maßnahme könne wohl im vorgesehenen Kostenrahmen bleiben. "Die zeitliche Verschiebung kommt uns zupass", so Scherbel, für 2020 hätte es keinen Zuschuss gegeben.

Einverständnis bekundete der Gemeinderat mit dem Vorschlag von Thomas, Anschaffungen für die Feuerwehr schon vor Inkrafttreten eines gültigen Haushaltsplans zu tätigen. Er hatte das Vorziehen mit ansonsten langen Lieferzeiten begründet.

Aktuell geplant wird das anonyme Gräberfeld auf dem Gleußener Friedhof. Zwei gute Nachrichten hatte das Gemeindeoberhaupt noch: Zum einen wird am morgigen Freitag der Leader-Förderbescheid für die Radweg-Verbindung zwischen Itzgrund und Ebensfeld übergeben. Die EU fördert die Verbindung von Döringstadt nach Lahm. Außerdem kommt die Gemeinde 2020 in den Genuss einer Schlüsselzuweisung in Höhe von rund 964 000 Euro. Das sind 54 000 Euro mehr als 2019. "So eine hohe Zuweisung hatten wir noch nie!", freute sich der Bürgermeister.