Das mobile Schultheater hat den Schülern der Dreiberg-Schule mit dem Theaterstück "Elly und Ingo" eine speziell auf den pädagogischen Alltag zugeschnittene ...
Das mobile Schultheater hat den Schülern der Dreiberg-Schule mit dem Theaterstück "Elly und Ingo" eine speziell auf den pädagogischen Alltag zugeschnittene Vorstellung gegeben. Die beiden Schauspieler Christine Wagner als "Elly" und Julian Kühndel als "Ingo" hatten eine ganze Stunde lang die ungeteilte Aufmerksamkeit der Mittelschüler. In der Theateraufführung geht es auf der einen Seite gegen Rechtsextremismus und auf der anderen Seite um Toleranz und Menschenrechte.
Seit knapp zehn Jahren tourt das professionelle Schultheater "ueTheater" durch Bayern. Ziel ist es, Toleranz und Aufklärung in den Vordergrund zu stellen. Das Theater ist mit verschiedenen Stücken unterwegs, die in intensiver Zusammenarbeit mit Fachleuten und Pädagogen entstanden sind.
Mit dem Theaterstück gegen Rechtsextremismus mit seiner Unmittelbarkeit und hohen Emotionalität gelang es den Darstellern ausgezeichnet, bei den Knetzgauer Schülern Denk- und Gefühlsblockaden aufzubrechen. Dabei ist es den Schauspielern wichtig, den Schülern auf Augenhöhe zu begegnen. Unterhaltung, aber auch Spaß an dem Stück kamen nicht zu kurz und wurden durch die Tiefe der dargestellten Gefühle vermittelt. Damit wurde die Aufführung zu einem bleibenden Erlebnis bei den Schülern.
Regensburgs erstes Nazi-Opfer
Im Mittelpunkt des Theaterstücks stehen die Volksschullehrerin Elly Maldaque, und der Neonazi Ingo. Elly Maldaque gilt heute als das erste Nazi-Opfer Regensburgs. Sie arbeitete dort als Volksschullehrerin. Da sie sich für kommunistische und freidenkerische Ideen interessierte, wurde ihr nach Denunziation durch "Hakenkreuzler" fristlos gekündigt. Kurz darauf verwies die Stadt sie in eine Nervenheilanstalt, wo sie nach wenigen Tagen verstarb. Der Fall erregte deutschlandweit Aufsehen. Ingo ist eine Person mit mehreren zusammengestückelten Charakteren.
Ergänzung zum Schulunterricht
Elly und Ingo haben ähnliche Startbedingungen. Die Lebensgeschichten von beiden stellten die Schauspieler gegenüber. Während Elly begreift, dass Schläge nur zu immer neuen Schlägen führen, kann sich Ingo nicht aus den Gewaltzusammenhängen lösen.
In regelmäßigen Abständen traten die Darsteller aus ihren Rollen und stellten aktuelle Bezüge her. Das Theaterstück, das in zwei Zeitschienen spielt, sieht sich als eine Ergänzung zum Schulunterricht. Am Ende der Vorstellung standen die Schauspieler zu einer Nachbesprechung bereit, um in einer Diskussionsrunde auf Fragen aus dem Publikum einzugehen.
cr