Ein komplexes Projekt

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Auf einer rund 4400 Quadratmeter großen Fläche südlich der Bundesstraße B 303 wird ein Zentraldepot für das Gerätemuseum "Alte Schäferei" errichtet. Der Gemeinderat gab am Dienstagabend für den Bauant...

Auf einer rund 4400 Quadratmeter großen Fläche südlich der Bundesstraße B 303 wird ein Zentraldepot für das Gerätemuseum "Alte Schäferei" errichtet. Der Gemeinderat gab am Dienstagabend für den Bauantrag einhellig grünes Licht.

Bürgermeister Martin Finzel nennt den Neubau des Zentraldepots ein komplexes Projekt, das nicht nur dem Gerätemuseum selbst Sicherheit gebe, sondern auch seiner umfangreichen Sammlung von Exponaten der regionalen Geschichte. Für diesen Bau eines Depots mit Büroräumen, Werkstätten und einer Heizzentrale am Gerätemuseum stimmte der Gemeinderat bei seiner Sitzung am Dienstag einhellig dem vorgelegten Bauantrag zu, dem ein jahrelanger Planungsprozess und ein Ringen um die Finanzierung vorausgegangen war. Nun steht es fest: Das Vorhaben - neben dem Band der Wissenschaft am ehemaligen Güterbahnhof eines von zwei Modellprojekten in der Region Coburg - wird mit nahezu 90 Prozent gefördert. Aus europäischen Geldern der Städtebauförderung (EFRE) kommen 2,09 Millionen Euro, aus Mitteln des Kulturfonds Bayern eine weitere Million. Die Oberfrankenstiftung beteiligt sich mit 507 800 Euro, die Landesstelle für nicht staatliche Museen mit 84 500 Euro. Die verbleibenden Kosten in Höhe von rund 4,2 Millionen Euro teilen sich der Förderverein Gerätemuseum "Alte Schäferei" und die Gemeinde Ahorn.

Dem Bauantrag ging eine umfangreiche Voruntersuchung voraus, die die Grundlage für eine Änderung des Flächennutzungsplanes bildet. Die aktuellen Planungen, die im Laufe des Jahres mit Detailplanungen zur Ausschreibung und Umsetzung untermalt werden, sehen aus Gründen des Denkmalschutzes die Errichtung eines Erdbauwerks vor, das, so Finzel, wie ein Schubladenprinzip funktioniert. Die überwiegenden Lagerflächen werden aufgrund des Geländeverlaufs in der Erde versteckt und eingegrünt sein. Lediglich der Kopfbau mit Büros, Werkstätten und Technik wird zu sehen sein. Dafür wird ein nahe dem Museum liegendes Gartengrundstück genutzt. Entsprechende Ausgleichsmaßnahmen des Naturschutzes sind geplant.

Mit dem bevorstehenden Depotbau, erklärte Finzel, werde ein Meilenstein für die Erhaltung der umfangreichen Sammlung und des Museums selbst getan. Viele Sammlungsgegenstände des Museums seien aus Holz oder anderen einfachen Materialien und deshalb der Witterung und Schädlingen ausgesetzt. "Unsere eigene Geschichte", so der Bürgermeister, "wäre ohne diese Depotlösung in wenigen Jahren zu Staub verfallen oder zerfressen worden." Finzel, der auch Vorsitzender des Fördervereins ist, dankte in diesem Zusammenhang im Namen der Gemeinde und des Gemeinderats den Fördermittelgebern für die finanzielle Unterstützung. Nach der Zustimmung durch den Gemeinderat wird nun der Bauantrag vom Landratsamt geprüft. Parallel erfolgt die Ausschreibung an Büros und Fachplaner. Ziel ist es, spätestens im Herbst mit den Arbeiten am Depot zu beginnen. gb