In der St.-Bartholomäus-Kirche in Rothenkirchen hat Mathias Beetz mit einigen Helfern wieder die große, von Peter Grebner geschaffene Krippe aufgebaut. Eine Besonderheit ist das vom Kirchenpfleger gemalte Hintergrundbild mit der Stadt Bethlehem.
Karl-Heinz Hofmann
Rothenkirchen — In der St. Bartholomäus-Kirche in Rothenkirchen wurde wieder mit der einzigartigen Weihnachtskrippe ein wahres Schmuckstück im Gotteshaus aufgebaut. Die Krippe ist während der Weihnachtszeit ein großer Anziehungspunkt für alle Kirchenbesucher.
Kirchenpfleger Mathias Beetz kümmert sich seit 2004 mit noch einigen Helfern um die Einlagerung und den zeitaufwendigen Aufbau dieser außergewöhnlichen Krippe. Sie wurde vor über 50 Jahren von Peter Grebner aus Rothenkirchen mit Liebe und Leidenschaft erbaut.
Peter Grebner ist im November vergangenen Jahres verstorben. Sein Krippenerbe wollte er aus Altersgründen rechtzeitig in jüngere Hände geben. Mathias Beetz baute daher einige Jahre mit Grebner und Helfern zusammen die Krippe mit auf. Als Mathias Beetz glaubte zu wissen, wie alles funktioniert, übernahm er ab 2004 auf Wunsch des Erbauers die Regie und Verantwortung für die Einlagerung und den Auf- und Abbau der Krippe, wozu auch alljährlich einige Helfer erforderlich sind.
Der gelernte Porzellanmaler Peter Grebner hatte die Idee, als Hintergrundkulisse ein Gemälde der Stadt Bethlehem zu schaffen. Der Erbauer setzte dieses akribisch zusammengestellte Werk, in dem Holz und Moos aus heimischem Wald verarbeitet sind, mit viel Zeitaufwand und Liebe zum Detail um und entwarf auch das von ihm gezeichnete Gemälde selbst, obwohl er nie Bethlehem aufgesucht hatte.
Das Stadtbild wurde dezent in Acrylfarben und mit Pinsel auf Spanplatten aufgebracht. Er habe Vorlagen aus Strichzeichnungen und Kupferstiche aus einer Bibel entnommen und darüber hinaus seiner Fantasie freien Raum gelassen, erzählte er vor einigen Jahren unserer Zeitung gegenüber.
Mit über fünf Metern Breite und über einem Meter Höhe gibt es eine prachtvolle Kulisse als Hintergrundpanorama für die ebenso sehenswerte Krippenlandschaft. Etwa ein halbes Jahr intensiver Arbeit habe er für die gelungene Abendstimmung über Bethlehem und den beeindruckenden Krippenaufbau im Vordergrund in seiner Freizeit aufgewandt. Auch die Krippenszene und Landschaft bietet eine einzigartige Atmosphäre für den Betrachter.
Vor Beginn der Arbeiten musste für das sieben Quadratmeter große Gemälde und die ebenso große Fläche des Krippenaufbaus ein geeignetes Atelier gefunden werden. Fündig wurde er in einem alten, leerstehenden Hühnerstall, denn zu Hause hatte er keine geeigneten Räumlichkeiten für so ein großes Vorhaben.
Kirchenpfleger Mathias Beetz erklärt, dass zum Gerüstaufbau etwa sechs bis sieben Personen nötig sind. Beim Krippenaufbau selbst hat er noch zwei Helfer. Dabei versuche man, ein sich öfter wechselndes Bild darzustellen. Das heißt vom Alltag der Hirten über die Herbergssuche, das Weihnachtsgeschehen an Heiligabend, die Ankunft der Könige und zum Schluss die Flucht nach Ägypten. Dazu werden die 50 handgeschnitzten Schafe und die 30 Figuren umgestellt beziehungsweise zu verschiedenen Zeiten in die Krippe eingesetzt. Weitere Besonderheiten sind,eine eingebaute Kapelle und die dezente Beleuchtung der Krippe.
"Wir werden das Erbe von Peter Grebner mit Herzblut und großer Dankbarkeit weiterführen", sagt Kirchenpfleger Mathias Beetz und dankt zugleich all den Helfern, die schon viele Jahre viel Zeit opfern, um dieses Schmuckstück auch in Widmung des Erbauers für die Nachwelt zu erhalten.
Von Vandalen heimgesucht
Natürlich bietet die Krippendarstellung auch Gelegenheit zum Gebet und zu stiller Andacht für die Besucher des Gotteshauses, von denen viele in Ehrfurcht und Andacht vor dieser Darstellung und in Ehrfurcht im Gedenken an die Weihnachtsgeschichte niederknien. Es gibt aber auch Vandalen, die vor nichts zurückschrecken. So hat man im vergangenen Jahr einen der zwei Opferstöcke gestohlen und dabei auch Schaden an der Krippe verursacht.
Ein schönes Erlebnis war es dagegen, als in der Krippe im Stall eine kleine gehäkelte Decke fürs Jesuskind lag, schildert Beetz, ohne zu wissen, bei wem er sich dafür bedanken darf.
In der Adventszeit haben er und seine Helfer aber noch mehr zur Ausschmückung der Kirche zu tun. Es sind zwei große Christbäume in den zwei Altarräumen der St.-Bartholomäus-Kirche aufzustellen und natürlich weitere Ausschmückungen und Dekorationen in Altarräumen und Gotteshaus anzubringen, so dass man an drei Tagen mehrere Stunden tätig ist.
"Es freut mich und uns, dass die Krippe sehr oft besucht wird. In diesem Jahr haben wir sie aufgebaut, damit in dieser Corona-Pandemie wenigstens eines wie zu normaler Zeit ist".