Mit aktuell 260 Insektenhotels "XXL" im Format von 115 x 115 x 25 Zentimetern und einem Gewicht von jeweils rund 41 Kilogramm hat sich Erlangen den Titel "Insektenhotel-Hauptstadt" redlich verdient. Eine entsprechende Urkunde überreichte Detlev Troll, Werkstattleiter bei den Barmherzigen Brüdern in Gremsdorf, dem Zweiten Bürgermeister der Stadt Erlangen, Jörg Volleth (CSU). Dieser zeigte sich sichtlich erfreut über die Auszeichnung, zumal seit vergangener Woche ein weiteres "Hotel der Superlative" aus der Naturwerkstatt der Barmherzigen Brüder Gremsdorf den Erlanger Ohmplatz schmückt. Diese Insektenwelt mit den stolzen Maßen von 280 x 280 Zentimetern wurde unlängst vom Bayerischen Innenminister Joachim Herrmann (CSU), der eigens aus München angereist war, feierlich enthüllt. In seiner Begrüßungsrede machte Herrmann darauf aufmerksam, wie wichtig es sei, dass nicht nur der Staat für Umweltschutz und Nachhaltigkeit sorge, sondern dass jeder Einzelne mithelfe, die Natur zu schützen.

Ideengründer war der Künstler Dieter Erhard, der eine übergroße, im Sonnenlicht leuchtende Biene erschaffen hatte und sich dabei an der Naturwerkstatt der Barmherzigen Brüder mit ihren für Wildbienen geeigneten Nisthilfen erinnerte. So entstand sein Plan, mindestens 50 Insektenhotels unter der Schirmherrschaft des Rotary-Clubs Erlangen-Schloss bei deren Partner, der Gremsdorfer Werkstatt für Menschen mit Beeinträchtigung (WfbM), zu kaufen und an Schulen und Kindergärten in und um Erlangen zu spenden.

Fünfstellige Erlöse

Seit Beginn des Projekts im Frühjahr 2019 konnte die Benedikt-Menni-Werkstatt knapp 40 000 Euro Umsatz mit den verkauften Insektenhotels erzielen. "Der Erlös daraus dient der Finanzierung der Löhne für die Menschen mit Beeinträchtigung", erläutert Detlev Troll. Und das sei gerade in diesem Jahr von enormer Bedeutung, da aufgrund der schwankenden Auftragslage durch die Corona-Pandemie die Umsätze der WfbM deutlich zurückgegangen seien.

Der Präsident des Rotary-Clubs Erlangen-Schloss, Hans Drexler, warb mit dem Projekt auch bei seinen Distriktkollegen, wo die Aktion prompt Anklang fand. Somit wächst im Erlanger Umkreis sichtbar die Zahl derer, die sich für Umweltschutz und soziales Engagement stark machen. red