Echte Weltmusik aus Südtirol

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Herbert Pixner (rechts) und Manuel Randi, zwei aus dem "Herbert-Pixner-Projekt" Foto: Stephan Herbert Fuchs
Herbert Pixner (rechts) und Manuel Randi, zwei aus dem "Herbert-Pixner-Projekt" Foto: Stephan Herbert Fuchs

Beim Konzert des "Herbert-Pixner-Projekts" im Schönen Hof mussten die Besucher genau hinhören. Aber das lohnte sich.

Stephan Herbert Fuchs Genauso außergewöhnlich wie sein Leben ist seine Musik: Herbert Pixner, ein echter Ausnahmekünstler aus Südtirol. Zum Plassenburg-Open-Air war er mit seiner Formation "Herbert-Pixner-Projekt" gekommen, in dem neben seiner Schwester Heidi an der Tiroler Volksharfe auch Manuel Randi an den verschiedensten Gitarren und Werner Unterlercher am Kontrabass mitwirken.

Es war ein ganz besonderes Konzert mit einer ganz besonderen Stimmung, mal laut, mal leise, mal ernst, mal heiter, aber immer musikalisch auf allerhöchstem Niveau.

Rein instrumental

Pixners Musik ist angesiedelt irgendwo zwischen Haindling und Hubert von Goisern, nur eben rein instrumental, was das Ganze nicht unbedingt leichter macht. Doch der 43-Jährige überzeugt durch sein Können, nicht nur auf den diatonischen Harmonikas, sondern vielmehr als echter Multiinstrumentalist.

Unter anderem ist er ein Ass auch auf der Klarinette, dem Flügelhorn, der Trompete oder dem Saxofon. Über ein Dutzend Instrumente bevölkern die Bühne, sonst nichts. Keine Kulisse, keine Show, das alles haben Herbert Pixner und seine Musiker gar nicht nötig.

Da reichen ein wenig buntes Licht, seine charmante Moderation und seine charismatische Erscheinung. Sein Stil ist freilich ganz schwer zu beschreiben. Der ist so vielfältig wie bei kaum einem anderen populären Künstler und reicht von traditioneller Volksmusik bis hin zu Jazz, Blues und Avantgarde.

Herbert Pixner und seine Musiker bringen das alles wunderbar zusammen. Sie beherrschen die Kunst, aus alpenländischen Polkas, Walzern oder "Zwiefachen" echte Weltmusik zu machen, ohne die Wurzeln zu verraten.

Ein Sommernachtswalzer untermalt mit südlichen Klängen zum Beispiel oder der ohrwurmverdächtige "Tango to go", bei dem alle vier Musiker in ausgefeilten Soli ihr Können eindrucksvoll unter Beweis stellen. Auch "Morgenrot", der erste große Erfolg der Formation, darf nicht fehlen, stimmungsvoller geht es kaum. Ebenso wie die rockig-schrägen Kompositionen "Electrifying Overture" und "Serpent" vom jüngsten Album "Lost Elysion": Alles klingt anders, aber alles ist unverkennbar Herbert Pixner.

Der sympathische und bescheidene Südtiroler ist aber auch ein Musiker, der sein Publikum zum Zuhören zwingt. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn er ist ein Meister des leisen Spiels. Manchmal muss man fast den Atem anhalten, um ihn noch zu hören, wenn er gerade einmal wieder einen von seinen unglaublich wirkungsvollen Spannungsbögen aufbaut oder sich mit Gitarrist Manuel Randi ein musikalisches Duett liefert.

Einem breiten Publikum wurde er hierzulande durch die Titelmelodie der TV-Reihe "Gernstl unterwegs" im Bayerischen Fernsehen bekannt. Ein Titel, der natürlich auch auf der Plassenburg nicht fehlen darf.

Pixner arbeitete bereits als Musiklehrer, Rundfunk- und Fernsehmoderator oder als Barmusiker in Colorado. Für seine Verdienste um die Weiterentwicklung der traditionellen alpenländischen Volksmusik wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet.