Er sieht sehr schön aus, mit seinen 6300 Quadratmetern Wasserfläche. Damit zählt das Ebensfelder Naturbad zu den größten Badeseen im Landkreis Lichtenfels. Er ist eine Anlaufstelle für die heißen Tage...
Er sieht sehr schön aus, mit seinen 6300 Quadratmetern Wasserfläche. Damit zählt das Ebensfelder Naturbad zu den größten Badeseen im Landkreis Lichtenfels. Er ist eine Anlaufstelle für die heißen Tage. Doch mit ihm wird coronabedingt ab Montag manches anders sein als sonst. Was genau, das erklärten jüngst Ebenfelds Bürgermeister Bernhard Storath (CSU) und Sachgebietsleiter Bernd Hübner.
Naturbad - nicht viele Badeseen dürfen sich so nennen. Doch an diesem See weht zum wiederholten Mal die "Blaue Flagge", das Kennzeichen für saubere Badestellen und ein internationales Gütesiegel. Es ist also kein Wunder, dass sich in den vergangenen Sommern bis zu 1000 Menschen gleichzeitig hier aufhielten. Damit ist jetzt Schluss. "Die maximale Zahl der Gäste wird 350 Personen betragen", erklärte Hübner. Eine Woche wohl, so der Verwaltungsangestellte, habe man in der Gemeinde an Regularien gearbeitet, die dazu beitragen sollen, Covid-19 einzudämmen und den Vorgaben der Staatsregierung bezüglich der Infektionsschutzverordnung Rechnung zu tragen. Man blickt auf den Montag, ab da dürfen Freibäder und Naturbäder im Rahmen der aktuellen Lockerungsmaßnahmen wieder in Betrieb gehen. Unter strengen Hygiene- und Abstandsregelungen.
Als Storath und Hübner aus dem E-Auto der Gemeinde stiegen und durch das Tor des Naturbadgeländes gingen, trafen sie dort auf Manfred Kasper. Irgendwem kam in diesem Moment für den Platzwart und Bauhof-Mitarbeiter juxend das Wort "Baywatch-Manni" über die Lippen und es wurde gelacht. Aber Kasper war wohl wie nur wenige mit dem See vertraut. Nahe einer Trauerweide und an einem Sandstrand stehend, wies er auf zwei Vorrichtungen hin, die wie Inseln im Wasser ruhen und für Umwälzung und Sauerstoffzirkulation sorgen. Man hat in den See investiert, er bedeutet etwas, ist Freizeitmagnet. Doch wenn ab Montag 350 Badegäste gezählt sind, wird das vermerkt, dann ist das Bad voll und die Gemeinde Ebensfeld wird dazu eine entsprechende Mitteilung auf Facebook sowie auf ihrer Homepage veröffentlichen. "Nicht, dass die Leute 20 Kilometer umsonst herfahren - Schlauchboot auf dem Dach und Kinder im Gepäck", sagte Storath mit einer Mischung aus Bedauern und Entschlossenheit. Pandemiebedingte Einschränkungen eben, zu denen sich schon jetzt Informationen auf der Webseite des Rathauses finden.
"1,5 Meter Abstand - in Eigenverantwortung", so Storath, sollen die Menschen hier zueinander halten. Damit das gelingt, werden dann und wann zwei Mitarbeiter dies überwachen. Zudem, "weil die Gänge beim Aneinandervorübergehen so eng sind", wird nur eine Herrentoilette sowie eine Damentoilette offen bleiben, fügte der Bürgermeister an.
Das Naturbad ist von 10 bis 19 Uhr geöffnet, wobei es alle Badegäste spätestens um 18.45 Uhr verlassen haben sollen. Den Hintergrund dazu erhellte Hübner: "Wir wollen vermeiden, dass es zu Corona-Partys kommt."
Insgesamt neun Punkte beinhaltet der Plan für den Betrieb ab Montag. Ein wesentlicher dabei ist, dass Zutritt für Kinder unter 14 Jahren nur in Begleitung eines Erwachsenen erlaubt sein wird. Zu den erarbeiteten Punkten, die zur Infektionsschutzverordnung passen, wird es gehören, dass die Warmwasserduschen und Umkleidekabinen geschlossen bleiben. Man möge in bereits geeigneter Bekleidung kommen.
Damit das Badevergnügen in Ebensfeld wegen Corona aber nicht ins Wasser fällt, wurde außerdem eine telefonische Corona-Hotline (09573/9608-12) eingerichtet.