Dorfmuseum hat zwei weitere Führer

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Vor dem Dorfmuseum Neuses freuen sich Hans Schrepfer (Zweiter von rechts) und Bürgermeisterin Angela Hofmann über zwei weitere Betreuer, Mitstreiter und Museumsführer, Joshua Pyka (links) und Michael Hohenadel (rechts). Foto: Karl-Heinz Hofmann
Vor dem Dorfmuseum Neuses freuen sich Hans Schrepfer (Zweiter von rechts) und Bürgermeisterin Angela Hofmann über zwei weitere Betreuer, Mitstreiter und Museumsführer, Joshua Pyka (links) und Michael Hohenadel (rechts). Foto: Karl-Heinz Hofmann

Das Flößerdorf Neuses und die Stadt Kronach freuen sich über zwei neue Mitstreiter, die sich als Betreuer und Pfleger der Gegenstände und Dokumente im Dorfmuseum Neuses annehmen. Besonders für Hans Sc...

Das Flößerdorf Neuses und die Stadt Kronach freuen sich über zwei neue Mitstreiter, die sich als Betreuer und Pfleger der Gegenstände und Dokumente im Dorfmuseum Neuses annehmen. Besonders für Hans Schrepfer ist es ein freudiges Ereignis, nach mehreren Appellen und Aufrufen nun jüngere Helfer an seiner Seite zu haben.

Die Nachricht von zwei neuen ehrenamtlichen Idealisten, die Hans Schrepfer künftig unterstützen, erfreute auch Bürgermeisterin Angela Hofmann, die zur Begrüßung der neuen Museumsbetreuer ins Dorfmuseum gekommen war. Sie würdigte zunächst Hans Schrepfer für seinen nun schon 16 Jahre währenden Einsatz um die Erhaltung und Weiterführung dieser wichtigen Einrichtung. Das Dorfmuseum sei ein Indiz dafür, dass im Flößerdorf Neuses nicht nur die Flößerei hohen Stellenwert habe, sondern auch das Heimat- und Geschichtsbewusstsein als ein Stück der eigenen Identität gepflegt werde. Neben vielen Exponaten, die Zeugnisse vom Leben der Flößer geben, habe man im Dorfmuseum auch Gegenstände aus Handwerk, Landwirtschaft und Alltag im früheren Dorfleben gesammelt.

Angela Hofmann begrüßte herzlich den 24-jährigen Joshua Pyka und Michael Hohenadel und dankte im Namen der Stadt für deren Bereitschaft, sich der Erhaltung der Exponate und der Pflege des Dorfmuseums anzunehmen. "Wer sich für Orts- und Heimatgeschichte interessiert, findet im kleinen Museum in Neuses in Bild, Wort und Gerätschaften ein wahres Kleinod an Zeitzeugen", sagte Hofmann.

Vorfahren als Vorbilder

Besonders interessant findet sie den Einblick in schwierige Zeiten der Vorfahren. Hofmann: "Wie diese solche Lebensphasen gemeistert haben, das kann uns in unserer jetzigen Generation nur Mut und Kraft verleihen."

Der 74-jährige Theaterautor, Regisseur und Heimatliebhaber Hans Schrepfer erzählte von der Entstehung des kleinen Museums. Die begann mit Georg Gäßlein, der selbst ein kleines Privatmuseum mit seinen gesammelten Werken bei sich zu Hause konzipiert hatte. Seine Idee, daraus ein Dorfmuseum zu machen, wofür man ein geeignetes Gebäude finden sollte, trug er dem Vorsitzenden des Vereins für Kulturpflege, Edgar Dunst, vor. Dunst hatte als Stadtrat gute Verbindungen zum damaligen Kronacher Bürgermeister Manfred Raum, der wiederum diese Idee und die gesammelten Werke von der Museumsfachkraft der Stadt Kronach, Michaela Neukum, begutachten ließ. Diese bewertete die Sammlung als ausstellungswürdig und wertvoll.

Der plötzliche Tod von Georg Gäßlein 1992 erschwerte die Errichtung eines Museums erheblich. Es verging einige Zeit, bis eine Planung stand und mit dem Umbau des Gebäudes begonnen werden konnte, das einst als Spritzenhaus, dann als Lkw-Garage diente und zuletzt vom Bauhof der Stadt genutzt wurde. Viele ehrenamtliche Helfer gingen diese Aufgabe unter Leitung des Bauingenieurs Winfried Lebok mit Idealismus und Euphorie an. Die Einweihung des Dorfmuseums am 20. Juni 1998 war wie ein Geschenk zur 675-Jahr-Feier im Jubiläumsjahr des Dorfes.

Im Jahr 2004 nahmen sich Hans Schrepfer und Wolfgang Stöbel des Museums an. Nachdem Stöbel vor einigen Jahren gestorben war, suchte Hans Schrepfer vor allem nach jüngeren Mitstreitern. Schon seit Ende 2013 stand ihm Joshua Pyka mit Interesse zur Seite. Nächstes Jahr ist er mit seinem Studium fertig und will sich dem Dorfmuseum mit mehr Zeit widmen.

Michael Hohenadel wohnt seit 1997 in Neuses. Er hat von seiner Wohnung zum Dorfmuseum nur ein paar Schritte. Sein Interesse an Heimat und Geschichte des Frankenwaldes ist groß, wie er betonte. Er möchte, dass die Exponate erhalten bleiben.

Hans Schrepfer ergänzte, dass aus dem einstigen Dorfmuseum ein kleines wissenschaftliches Museum, ein Kleinod für Heimatliebhaber und Chronisten, geworden sei. Auch für Schüler sei ein Besuch des Museums und damit eine Reise in die Vergangenheit lehrreich.

Der Eintritt ist frei. Für telefonische Terminvereinbarung zur Öffnung des Dorfmuseums stehen nun Hans Schrepfer (09261/4156), Joshua Pyka (09261/93156) und Michael Hohenadel (09261/965524) zur Verfügung. eh