Die Verbindungsstraße zwischen Kasberg und Rangen sorgt weiter für Verstimmung

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Die Straße von Rangen nach Kasberg soll saniert und ausgebaut werden. Foto: Petra Malbrich
Die Straße von Rangen nach Kasberg soll saniert und ausgebaut werden.  Foto: Petra Malbrich

Die Verbindungsstraße von Kasberg nach Rangen soll saniert werden. Eine Million Euro soll das Projekt kosten, bei dem die Straße auf fünf Meter und zwei Met...

Die Verbindungsstraße von Kasberg nach Rangen soll saniert werden. Eine Million Euro soll das Projekt kosten, bei dem die Straße auf fünf Meter und zwei Meter Bankette erweitert werden soll. Geschlossen sind die Bürger gegen das Projekt und verweigern auch eine Landabtretung.
"Alle Bürger sind dagegen, dass die Straße so gebaut wird. Sie brauchen Land, um die Straße zu verbreitern. Kein Landwirt ist bereit, Land abzugeben", sagte Bernd März, der Ortssprecher aus Rangen, zu Bürgermeister Hans-Jürgen Nekolla (SPD) über die geplante "Autobahn", wie sie spöttelnd genannt werde, und überreichte eine Unterschriftenliste. "Dann ist das Projekt gestorben", antwortete das Gräfenberger Stadtoberhaupt.
Genau diese Reaktion hatten die Bürger aus Rangen, die im historischen Rathaus in Gräfenberg zur Bürgerversammlung gekommen waren, erwartet und befürchtet. "Wenn wir dann wegen eines Schlaglochs anrufen, heißt es, ihr wolltet die Straße nicht", fügte März an. Dabei haben die Bürger nichts gegen Verbesserungen an der Straße, aber etwas gegen die geplante Verbreiterung. Die jedoch ist für das Projekt notwendig, um 80 Prozent Zuschuss zu erhalten.
Geplant ist, die Straße außerorts auf fünf Meter zu verbreitern, plus einem Meter links und rechts als Bankette. Diese Breite sei bereits ein Kompromiss, da sonst fast neun Meter üblich seien. Auch die Einmündung in die Kreisstraße würde umgestaltet, sodass eine rechtwinklige Einmündung entstehe. Zudem seien bestimmte technische Maßnahmen zu beachten, da die Straße durch ein Wasserschutzgebiet führe.


Lockt der Ausbau Raser an?

"Warum muss diese Verbindungsstraße der niedrigen Kategorie auf fünf Meter ausgebaut werden? Nur weil es 80 Prozent Zuschuss gibt", fragte März. Die zwanzig Bürger in Rangen seien froh, dass sie endlich die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h haben und bereits in der Dezembersitzung des Stadtrats konnte niemand beantworten, wie man bei einer fünf Meter breiten Straße die Geschwindigkeit wieder herausnehmen wolle, fragten die Bürger aus Rangen.
Einen Pflasterkeil zu setzen oder ein Tempo-30-Schild mit dem Hinweis auf Radarkontrolle, schlug Nekolla als Möglichkeit vor, die Geschwindigkeit auf der neuen Straße wieder herauszuehmen. Ein höheres Verkehrsaufkommen sahen die Rangener Bürger als weitere negative Folge, des Großprojektes.
Die Straße in Rangen ist fast 45 Jahre alt und soll erneuert werden. Dabei handelt es sich um 1750 Meter Straße, die eine Breite zwischen 3,60 Meter und 4,30 Metern aufweist. Laut Fritz Müller vom gleichnamigen Planungsbüro ist die Straße in einem sehr schlechten Zustand, weshalb der Beschluss zur Sanierung im April 2014 gefasst worden sei. Längsrisse, ein beschädigter Rand und Durchbrüche aufgrund eines zu schwachen Aufbaus und fehlender Entwässerung zählte er auf und zeigte Bilder der Kamerabefahrung des Kanals. Anschlüsse seien stark ausgebrochen, Längsrisse sichtbar, führte Müller aus.
Eine Bürgerin warf ein, dass es sich nur um einen Regenwasserkanal handele und Schäden deshalb weniger tragisch seien.
Kanal- und Straßenneubau gehörten offensichtlich zusammen, meinte eine Bürgerin. Der Kanal würde ersetzt und weitergeführt werden, auch für eine Entwässerung müsse gesorgt werden. Ein andere Bürger warf ein, dass die Schäden durch die großen Maschinen, die beim Wasserleitungsbau eingesetzt wurden, entstanden und wohl nur provisorisch repariert wurden. Die Bürger aus Rangen hätten das bereits bezahlt und wunderten sich, dass niemand die Firma in Regress nehme.


Offene Fragen werden geklärt

Ob das jemals erwogen werde, lautete eine der Fragen, die die Rangener Bürger vorab der Stadt übermittelt hatten. Oder ob es günstigere Sanierungsmaßnahmen gebe, etwa wie bei der Straße von Neusles nach Gräfenbergerhüll. Doch offenbar liefen diese Fragen ins Leere - wie auch der Vorschlag, eine Verbindungsstraße ähnlich der von Großenbuch nach Kleinsendelbach mit Ausbuchten zum Ausweichen bei Gegenverkehr zu prüfen. Bevor weiter diskutiert wird, werden sich nun erst einmal drei Vertreter aus Rangen mit den Planern zusammensetzen, um die offenen Fragen zu klären.