Die Kommune von morgen

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Wie sich Stadtsteinach weiterentwickeln soll - damit beschäftigt sich ein neuer Arbeitskreis des Stadtsteinacher SPD-Ortsvereins.
Wie sich Stadtsteinach weiterentwickeln soll - damit beschäftigt sich ein neuer Arbeitskreis des Stadtsteinacher SPD-Ortsvereins.
Archiv/Matthias Beetz
 

Entwicklung  "Mehrgenerationenstadt" und "soziale Stadt" sind Stichworte, mit denen sich ein Arbeitskreis befasst.

Mit Perspektiven für eine Weiterentwicklung der Stadt beschäftigt sich ein neuer Arbeitskreis (AK) des Stadtsteinacher SPD-Ortsvereins. Unabhängig von einer möglichen und notwendigen Verbesserung der Verkehrssituation, will der AK Stadtsteinach zeitgemäß an die Erwartungen und Lebensgewohnheiten seiner Bürger anpassen. Und zwar für alle Lebenslagen.

"Mehrgenerationenstadt" und "die soziale Stadt" sind Stichworte, um die die Gedanken und Überlegungen kreisen. "Dabei gehen wir davon aus, dass Stadtsteinach tatsächlich ein Mittelzentrum für die umliegende Region ist, auch wenn uns dieser Status im Augenblick nicht offiziell zugebilligt ist", sagt SPD-Ortsvorsitzender und Bürgermeister Roland Wolfrum. Dazu solle das Rad nicht neu erfunden, aber "abgerundet" werden.

Zum Komplex Wohnen und Versorgung suchen die Sozialdemokraten nach Alternativen. Mehr Angebote zum Mieten als den Neubau von Eigenheimen sieht der AK für notwendig an, da Neubauten immer teuerer werden, die sich Senioren als Altersruhesitz nicht mehr leisten können oder wollen. Auch für junge Familien wird das begehrte Eigenheim zur unkalkulierbaren Belastung über Jahrzehnte. Hier könnten Modelle auf der Basis von Erbpacht Abhilfe schaffen, indem Grundstücke zu Quadratmeterpreisen, die mittlerweile um die 100 Euro kreisen, nicht gekauft, sondern für 99 Jahre gemietet werden können.

Für Ältere könnten Tiny-Häuser interessant werden: Häuschen mit nur geringer Wohnfläche auf wenig Grund. Ein Projekt, das in Stadtsteinach ja schon projektiert ist. Neu wäre allerdings die weitere Idee, Wohnungen mit Bürgerbeteiligung zu bauen. Dafür regt der AK die Gründung einer Baugenossenschaft in der Stadt an.

Beteiligung am Energiesystem

Im Sinne des Genossenschaftswesens könnten Bürger zudem auch an der Schaffung von regenerativen Energiesystemen beteiligt werden. Dadurch würden sich die Kosten für die Installation auf mehr Schultern verteilen, und mögliche Gewinne blieben ebenfalls in der Stadt. Für Stadtbewohner, die selber nicht mobil sind, regt der AK auch ein Bürgertaxi oder einen Bürgerbus an, durch den jedermann - für einen überschaubaren Obolus, kommunal oder privat organisiert, von A nach B gelangen kann.

Zur Unterstützung des "sozialen Lebens" in der Stadt möchte der SPD-Ortsverein ein eigenes Bürgertelefon und eine Bürgersprechstunde anbieten. Auch die Jugendbetreuung soll weiter ausgebaut werden. Hier hofft der AK insbesondere auch auf die Unterstützung seitens des Landkreises, die seit der Initiative für den mittlerweile abgeschlossenen Ausbau des Jugendraums hinter dem Rathaus im Raum steht.

Zur Aufrüstung der neunstufigen Grund- und Mittelschule schlägt der AK zudem den weiteren Jahrgang bis zur Mittleren Reife vor, was insbesondere eine Herzensangelegenheit von Wolfgang Hoderlein ist.

Was die weitere Stellung von Stadtsteinach als Ausbildungsstätte betrifft, weist Bürgermeister Wolfrum zudem auf das bereits konkretisierte Projekt des BRK-Kreisverbands hin, in der Stadt eine Akademie für Pflege auf dem ehemaligen Stadtort der Rettungswache mitten in der Stadt zu errichten. Auch eine weitere Hoderlein'sche Herzensangelegenheit ist für den SPD-AK noch nicht vom Tisch: ein Lehrschwimmbecken, das mit dem Abriss der vormaligen Turnhalle auf dem Schulgelände Geschichte ist. Dass ein solches Millionen-Projekt von der Stadt nicht realisierbar ist, weiß Bürgermeister Wolfrum. In seiner weiteren Funktion als Vorsitzender des Schulverbands mit Zentrum in Stadtsteinach will er dies jedoch nicht aufgeben und möchte ein gemeinsames Projekt von Stadt und Schulverband im Auge behalten - zumal er zwecks Förderung erste Anzeichen seitens der Staatsregierung sieht.

Vorschlag: Freibad aufrüsten

Auch Möglichkeiten nicht nur zum Sanieren, sondern zum Aufrüsten des Freibads überlegt der Arbeitskreis; und denkt dabei an eine aufwendige Wasserrutsche. Das Freibadgelände könnte zudem auch im weiteren Sinn kulturell genutzt werden: auf der Liegewiese wäre eine Art feste Bühne denkbar: für abendliche Serenaden und Diskos, sobald die Badezeit abends beendet ist. Damit könnte in Stadtsteinach eine weitere Möglichkeit zum sozialen Miteinander entstehen - neben dem Ausbau der Grünfläche an der Partheimühle, die sich Wolfgang Hoderlein als "Mehrgenerationenpark" zur Beschaulichkeit bis hin zur sportlichen Betätigung vorstellt.

Der Arbeitskreis will sich im März wiedertreffen. Der genau Termin steht noch nicht fest.