Die Kleinwenkheimer haben nicht viel zu kritisieren

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von unserem Mitarbeiter Dieter Britz Kleinwenkheim — Die Bürger des Stadtteils Kleinwenkheim sind offenbar recht zufrieden. Bei der Bürgerversammlung gab es jedenfalls kaum Kritik ...

von unserem Mitarbeiter Dieter Britz

Kleinwenkheim — Die Bürger des Stadtteils Kleinwenkheim sind offenbar recht zufrieden. Bei der Bürgerversammlung gab es jedenfalls kaum Kritik oder Anregungen und Forderungen an Bürgermeister Helmut Blank (CSU), die die Stadt Geld kosten würden. Stadtrat Ralf Verholen (Freie Wähler), rund 50 Bürger sowie Blank und seine Stellvertreter Michael Kastl (CSU) und Axel Knauff (SPD) waren bei der Versammlung dabei. Verholen dankte den Vereinen und dem Vereinsring für ihre Arbeit im Stadtteil und vergaß dabei auch die vielen Spender nicht. Kleinwenkheim sei mit den meisten Kindern in der Kinderkrippe vertreten, bemerkte er. Sein Kommentar "Danke, weiter so", sorgte für viel Gelächter.

Bei Feuerwehr zu lange gespart

Über eine Stunde lang schilderte Bürgermeister Blank die Situation der Stadt, und hier insbesondere der nicht gerade rosigen Finanzen. So stellte er fest: "Wir haben lange und viel gespart bei der Feuerwehr, und das fällt uns heute auf die Füße." Alle Einrichtungen der Stadt seien auf eine Größe von etwa 7600 Einwohnern ausgerichtet, und auch deshalb sei es wichtig, neue Bürger von außerhalb nach Münnerstadt zu bekommen. Doch Fremde, die hier bauen wollen, würden nach der Höhe der Grundsteuer fragen, nach dem Preis von Wasser und Abwasser und ob das letzte Kindergartenjahr frei sei. " Wenn sie junge Familien nach Münnerstadt holen wollen, müssen Sie dafür sorgen, dass die Kindergartenplätze von hoher Qualität sind", betonte er.

Radwegebau in der Schwebe

Eventuellen späteren Diskussionen wegen der nächtlichen Abschaltung der Straßenbeleuchtung nahm Helmut Blank schon vorweg den Wind aus den Segeln. "Es ist klar geworden, dass sich das sowieso nicht rechnet", betonte er. Damit sei das Thema erledigt. Die im Rahmen des "Haushaltskonsolidierungskonzeptes" geplante "Parkraumbewirtschaftung" am Oberen Tor, die 10 000 Euro pro Jahr in die Stadtkasse bringen solle, werde noch für erhebliche Diskussionen sorgen. Die Stadt müsse sich jedoch an die von ihr selbst zugesagten Auflagen halten. Sonst bestehe die Gefahr, dass die Regierung die Gelder zurückfordere, wie es jetzt der Stadt Volkach drohe.
In der Diskussion wurde nach dem Stand des Radwegebaus gefragt. Im September werde Kassensturz gemacht und dann geschaut, was noch übrig sei für weitere Arbeiten, versprach der Bürgermeister. Zu möglichen Straßenarbeiten betonte Blank, wenn es nur um Unterhalt gehe, dann zahle die Stadt die Kosten komplett. Wenn die Straße allerdings einen gewissen Zustand erreicht habe und eine Sanierung fällig sei, dann würden Anliegerbeiträge in Höhe von 60 oder 80 Prozent der Kosten fällig. "Die Stadt hat sich immer bürgerfreundlich verhalten, was Umlagen auf Bürger betrifft", sagte Blank.

Zifferblatt soll renoviert werden

Ein Bürger hatte im Rechenschaftsbericht des Bürgermeisters das Bild des Reichenbacher Kirchturms gesehen, der für 60 000 Euro auf Stadtkosten saniert wurde. Er hofft nun, dass das Zifferblatt der heimischen Kirche renoviert wird. Blank versprach zwar nichts, erklärte aber, dass der Unterhalt von Kirchtürmen in Bayern Sache der Gemeinden sei.
Auf eine Frage erinnerte Blank daran, dass es in Kleinwenkheim Diskussionen um die Erweiterung des Baugebietes gegeben habe. Vorhandene Grundstücke würden von ihren Eigentümern meist nicht verkauft, die Erschließung eines neuen Baugebietes stoße auf großen Widerstand. Deshalb solle versucht werden, auch kleine Baugebiete zu realisieren. Mit dem Landratsamt müsse abgestimmt werden, ob so etwas möglich ist.

Leerstände überall ein Problem

An leer stehende Häuser im Dorf, die von Familien genutzt werden könnten, erinnerte ein Bürger. "Es gibt Zuschüsse vom Staat, wenn eine Familie saniert beziehungsweise umbaut und einzieht. Wenn jemand im Altort ein altes Gebäude kaufen will, dann soll er zu mir kommen. Wir werden alles tun, um dafür eine Lösung zu finden", sagte Blank. Dieses Problem gibt es auch in anderen Stadtteilen von Münnerstadt und in anderen Gemeinden. "Auch in Brünn gibt es Hauseigentümer, die verkaufen nicht oder sie kriegen nicht die Preise, die sie gerne hätten", sagte Helmut Blank in der harmonischen Versammlung.