Bei dem neuen Schwank der Unterlauterer Theatergruppe betritt eine Wahrsagerin die Bühne. Turbulenzen sind programmiert.
Das Lachen dringt schon von weitem aus dem Hintereingang des Sportheims Unterlauter in die Dämmerung. Die gute Stimmung am Donnerstagabend hatte einen Grund, denn die Akteure der Theaterabteilung des TSV Unterlauter sind am Proben. Es gibt wieder ein heiteres Stück zu sehen. Diesmal kommt der Schwank in drei Akten "Die Karten lügen nicht" von Wilfried Reinehr nach Unterlauter.
Auf der Bühne üben Jeanette Günther, Elke Fischer und Petra Friedel eine Szene ein, davor sitzt Sabine Scholz auf einem Stuhl mit einer dicken Mappe der in Hand und souffliert. Ja, so wenige Tage vor der Premiere, sagt sie, liege die Aufregung in der Luft. Jetzt, in der sogenannten heißen Phase, werde noch an den Dialogen gefeilt und Feinheiten würden einstudiert. Schließlich sollen die Pointen sitzen. Dies sei Jahr für Jahr aufs Neue eine Herausforderung, weiß Petra Friedel.
"Wir wissen nie, an welchen Stellen das Publikum lacht." Die Unterlauterer Laienspieler bauen immer Lokalkolorit ins Spiel ein und beziehen auch den ein oder anderen Zuschauer mit ein.
Es sind diesmal acht Akteure, alte Hasen wie Newcomer, die das Publikum aufs Feinste unterhalten möchten. Das Stück haben Petra Friedel und Sabine Scholz ausgesucht und die Rollen sind wie immer den Akteuren auf den Leib geschrieben. Petra Friedel bevorzugt es beispielsweise eher burschikos, sie spielt diesmal eine Nachbarin, die Elfriede Kess.
Allerlei Verwechslungen
Die Idee zum Bühnenbild hatte Ulrich Scholz; die Akteure haben im Keller gekramt und gewühlt und alte Möbel zusammengesucht. Möglichst altmodisch und düster sollte das Zimmer der Wahrsagerin aussehen. Die spielt Jeanette Günter, eine Witwe namens Helene Findeisen, die als Madame Tarot ihre Rente aufbessern möchte.
Natürlich sorgt Helene Findeisen mit ihren mysteriösen Kartendeutungen für allerlei Verwirrungen und Verwechselungen.
Darstellerin Jeanette Günter kann es kaum erwarten, dass sich der Vorhang öffnet. "Ich bin schon richtig kribbelig", sagt sie.
Seit Mitte Januar probt die Gruppe zweimal die Woche, immer montags und donnerstags. Carina Scholz kommt dazu extra aus Forchheim in ihre alte Heimat zurück. "Es macht Spaß, und ich fühle mich mit Unterlauter verbunden", sagt sie. Überhaupt: Neue Schauspieler seien dem Team immer herzlich willkommen und zwar in jeder Altersklasse, vor allem Männer - ob als feuriger Liebhaber oder schrulliger Opa.
Und natürlich sind nicht nur neue Darsteller gerne gesehen, sondern viele Besucher. Die dürfen gerne aus nah und fern kommen, Stammgäste oder ganz neue Zuschauer sein. "Bei uns kommt jeder an der Abendkasse noch rein", sagt Ulrich Scholz.