Da musste in der Sitzung nicht lange diskutiert werden: Frensdorfs Geschäftsleiter und Kämmerer Bernd Köppl legte den Räten einen Haushalt vor, an dem es ni...
Da musste in der Sitzung nicht lange diskutiert werden: Frensdorfs Geschäftsleiter und Kämmerer Bernd Köppl legte den Räten einen Haushalt vor, an dem es nichts zu meckern gab. Trotz großer Investitionen in Höhe von 3,2 Millionen, kommt der diesjährige Etat ohne Neuverschuldung aus.
Was Gemeinderat Günter Diller zu würdigen wusste: "Im Gegensatz zu früheren Jahren können wir mit diesem Haushalt wichtige Dinge anpacken." Wert legte Diller allerdings darauf, "dass wir einen Schwerpunkt auf die Seniorenarbeit legen". Dabei denke er nicht nur an die Absenkung von Gehwegen für Senioren mit Rollator oder Rollstuhl.
Wichtig scheint Diller eine Person, die sich der Anliegen der älteren Menschen annimmt, die koordiniert, vernetzt und das Vertrauen der Senioren hat. 2000 Euro sind im vorliegenden Haushalt für die "Seniorenförderung" eingestellt.
Sofern das nicht ausreiche, müsse man künftig einen höheren Betrag vorsehen. Die Einstellung einer Halbtageskraft für die Seniorenarbeit kann sich Diller durchaus vorstellen.
Haushalt früher angehen
Die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED "kann sich eine Gemeinde nur leisten, wenn sich die Finanzen positiv darstellen", betonte Diller. Er hoffe, dass die Finanzsituation anhalte, "damit wir die Gemeinde einen Schub nach vorne bringen". Eines allerdings gefiel Diller nicht so sehr: Dass der Haushalt erst Ende Juni vorgelegt wird.
Er hatte daher beantragt, dass der Haushalt 2017 spätestens im April vorgelegt wird. Die Zustimmung von allen Seiten hinderte Bürgermeister Kötzner allerdings nicht daran, diesen Beschluss als "frommen Wunsch" zu bezeichnen.
Bürgermeister Jakobus Kötzner ließ keinen Zweifel daran, weshalb sich der Haushalt 2016 so positiv darstellt: Ein Übertrag aus dem Vorjahr in Höhe von 600 000 Euro und die im Verwaltungshaushalt erwirtschaftete Zuführung zum Vermögenshaushalt in Höhe von knapp 818 000 Euro hätten die Erstellung des Haushalts in diesem Jahr erleichtert. Mit einem Gesamtvolumen von rund zehn Millionen liegt der Haushalt geringfügig unter dem des Vorjahres.
Im Verwaltungshaushalt sind die Einkommensteuer mit über 2,4 Millionen und die Schlüsselzuweisung von knapp 1,6 Millionen die wichtigsten Einnahmen. Frensdorf, vor allem eine attraktive Wohngemeinde, rechnet hingegen nur mit Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von 490 000 Euro.
Im Vermögenshaushalt sind wichtige Ausgaben für die Feuerwehren vorgesehen.
70 000 Euro unter anderem für ein Mehrzweckfahrzeug der Feuerwehr Herrnsdorf, 161 000 Euro für ein Tragkraftspritzenfahrzeug der Feuerwehr Vorra. Ein Mehrzweckfahrzeug für die Frensdorfer Wehr ist ebenfalls mit 70 000 Euro veranschlagt sowie die Erweiterung von Stellplatz und Gerätehaus der Feuerwehr Birkach mit 100 000 Euro.
Schulden sollen wieder sinken
Der letzte Bauabschnitt der Frensdorfer Schule, der Verwaltungstrakt, schlägt mit 530 000 Euro zu Buche. Grunderwerb und Erschließung des vierten Bauabschnitts "Kerntner Feld" sind mit 950 000 Euro angesetzt.
Für Geräte und Nachbesserungen in der Kläranlage hat der Kämmerer 460 000 Euro und für den gemeindlichen Bauhof (Ölabscheider und Fahrzeug) 200 000 Euro eingestellt.
Schließlich soll der Breitbandausbau Frensdorf Mitte mit 147 000 Euro finanziert werden.
Mit dem Abschluss der Schulsanierung seien vorerst die größten Investitionen der Gemeinde finanziert, schreibt der Kämmerer in seinem Vorbericht.
Die recht hohe Verschuldung der Gemeinde sollte damit "in relativ kurzer Zeit" wieder zurückgehen. Die Pro-Kopf-Verschuldung der Gemeinde zum Jahresende 2015 lag bei 711 Euro. Sie soll zum Ende dieses Haushaltsjahres auf 674 Euro für jeden der 4916 Einwohner zurückgehen.
Die Verschuldung komme nicht von ungefähr, dafür seien Werte geschaffen worden, machte Kötzner deutlich. Dass dies "gewinnbringende Investitionen" sind, mache sich an den steigenden Einwohner- und Schülerzahlen bemerkbar. Allein die Schülerzahlen in Frensdorf hätten sich im Vorjahr um 20 erhöht.