Die Asylhilfe erhält Verstärkung

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Caritas-Geschäftsführer Peter Ehmann (l.), Hausherr Dekan Georg Holzschuh (daneben) und Landrat Hermann Ulm (Zweiter v. r.) nahmen am Dienstag das künftige Büro in Augenschein. Fotos: Pauline Lindner
Caritas-Geschäftsführer Peter Ehmann (l.), Hausherr Dekan Georg Holzschuh (daneben) und Landrat Hermann Ulm (Zweiter v. r.) nahmen am Dienstag das künftige Büro in Augenschein.  Fotos: Pauline Lindner
Beate Zepf und Gabi Stingl erhalten bald Verstärkung.
Beate Zepf und Gabi Stingl erhalten bald Verstärkung.
 

Sozialarbeit  Die Anlaufstelle der Caritas für Flüchtlinge in der Sattlertorstraße wird um eine vierte Mitarbeiterin erweitert. Der Arbeitsplatz wird auch durch Spenden von Landkreis-Bürgern finanziert.

von unserer Mitarbeiterin Pauline Lindner

Forchheim — 459 Menschen sind derzeit als Asylsuchende im Kreis Forchheim untergebracht. Und wöchentlich werden es 15 mehr, ohne dass eine Änderung absehbar ist. "Das bleibt ein Thema", ist sich Landrat Hermann Ulm (CSU) sicher, als er am Dienstag die Asylberatungsstelle in der Sattlertorstraße 11 in Forchheim besucht.
Und weil das so ist, richtet die Caritas in ihrer Anlaufstelle für Asylsuchende gerade einen vierten Arbeitsplatz ein. Die Handwerker sind gerade dabei, den Raum zu dämmen, damit hier eine weitere Sozialarbeiterin künftig Beate Zepf, Gabi Stingl und Heike Fuchs unterstützen kann. Sie soll als Asylnotfalldienst fungieren.
Etwa die Hälfte der Asylbewerber wird durch die Caritas betreut; die anderen sind auf sich gestellt. Erst dieser Tage sind 14 Personen in Pautzfeld untergekommen. Ab Montag kümmern sich auch die Frauen der Caritas um sie.

1000 Euro fehlen noch

Dem Spendenaufruf des Landrats vor Weihnachten folgten zahlreiche Bürger, und so kamen laut Caritas-Chef Peter Ehmann bislang 5000 Euro zusammen. Sie fließen vollständig in die Finanzierung der zusätzlichen Stelle ab März. Sie kostet 32 000 Euro. Davon trägt der Staat 18 000 Euro, aus dem Sondertopf des Erzbischofs werden 7000 Euro beigesteuert; bleibt eine Deckungslücke von 2000 Euro. 1000 Euro sagt spontan Dekan Georg Holzschuh, der Hausherr der Räume in der Sattlertorstraße zu. Der Rest soll durch weitere Spenden hereinkommen.
Der Landrat dankte ausdrücklich allen bisherigen Spendern und Helfern, die sich für die Asylsuchenden engagieren: "Nur gemeinsam kann man's leisten."
Die Flüchtlinge kommen neuerdings nur registriert in den Landkreisen an. Dass sie erst später eine Einladung zum Interview und dann Papiere zur Aufenthaltsgestattung bekommen, müssen ihnen die Asylsozialarbeiterinnen erst einmal erklären. Wichtig sei, so Zepf, vor allem die "Beschulung" der Kinder. Schulkinder kommen in die Übergangsklassen, für Kleinere wird ein Platz in einem Kindergarten gesucht. Am Nachmittag soll es ein Hortplatz sein - aus zwei Gründen. Zum einen sind die Wohnverhältnisse beengt. Nur ein Raum steht zum Wohnen, Essen und Schlafen für die ganze Familie zur Verfügung. Zum anderen ist der Nachwuchs dort mit deutschen Kindern zusammen und lernt so die Sprache schneller.

Asylbewerber wollen arbeiten

"Die Erwachsenen fragen immer nach Arbeit", haben Zepf und Stingl erfahren. "Etwas tun zu können, ist ihnen wichtiger als das Entgelt", sind sich beide sicher. Für einen Stundenlohn von 1,05 Euro dürfen sie gemeinnützig tätig sein. Einige Äthiopier arbeiten bei "Pack mer's", vier sind im ökumenischen Sozialladen, zwei in der Stadtbücherei, in den gemeindlichen Bauhöfen von Eggolsheim und Egloffstein sowie im Burker Kindergarten tätig. Einer engagiert sich als eine Art Hausmeister für die Pfarrgemeinde Burk. Weitere angebotene Stellen dieser Art könnten sofort besetzt werden.