Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) veranstaltet seine Maikundgebung für den Landkreis Haßberge am Mittwoch, 1. Mai, in Sand. Sie beginnt um 10 Uhr im Hotel Goger, wie der DGB mitteilte. Sinan Öztürk...
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) veranstaltet seine Maikundgebung für den Landkreis Haßberge am Mittwoch, 1. Mai, in Sand. Sie beginnt um 10 Uhr im Hotel Goger, wie der DGB mitteilte. Sinan Öztürk, der Geschäftsführer des Verdi-Bezirks Schweinfurt, spricht.
Das Motto
"Europa. Jetzt aber richtig!", lautet das Motto. Damit steht die Europawahl, die am 26. Mai stattfindet, im Mittelpunkt des internationalen Tags der Arbeit.
Denn Europa stehe am Scheideweg, meint der DGB. Nationalisten und Rechtspopulisten wollten gemeinsam mit Rechtsex-tremisten das Ende der EU einläuten. Sie wollten, so die Gewerkschaft, die Geschichte um 100 Jahre zurückdrehen und den Nationalismus wieder groß schreiben. Mit unabsehbaren wirtschaftlichen und sozialen Folgen, wie der bevorstehende Austritt Großbritanniens aus der EU zeige. Daran könne die Arbeitnehmerschaft in Deutschland aus vielerlei Gründen kein Interesse haben, so der DGB.
Seit mehr als 70 Jahren lebe Deutschland in Frieden mit den Nachbarn. "Wir können uns in Europa frei bewegen, in vielen Ländern mit der gemeinsamen Währung unkompliziert bezahlen. Knapp 60 Prozent unserer Exportgüter werden in den EU-Ländern verkauft; fast 30 Prozent unserer Arbeitsplätze hängen direkt oder indirekt vom Export ab. Unser Wohlstand ist eng mit der EU verknüpft. Das betrifft auch die Fähigkeit, unsere sozialstaatliche Absicherung zu finanzieren", argumentiert der DGB. Dabei gebe es in der EU zweifelsohne die Notwendigkeit, Veränderungen herbeizuführen. Die EU müsse demokratischer, sozialer und solidarischer werden, fordert die Gewerkschaft weiter.
Forderungen
Das will der DGB, wie aus einer Mitteilung zum 1. Mai hervorgeht: "Eine europäische Stärkung der Tarifbindung, damit die Löhne nicht weiter auseinandergehen und Niedriglöhne die Ausnahme werden. Es geht den Gewerkschaften darum, viel mehr Menschen besser zu bezahlen. Mit einer EU-Gleichstellungsstrategie zur Förderung von Frauen in allen Bereichen. Wir wollen ein Europa als Modell für die Welt, das wirtschaftliche und soziale Integration zur fairen Gestaltung der Globalisierung lebt. Wir wollen, dass internationale Arbeits-, Sozial-, Umwelt- und Verbraucherschutzstandards das Geschehen auf den Märkten bestimmen, nicht umgekehrt. Wir brauchen keine marktkonforme Demokratie, sondern einen demokratischen Markt."
Für dieses Europa tritt die Gewerkschaft nach eigenen Angaben nicht nur am Feiertag der Arbeit, dem 1. Mai, ein. red