Der Unternehmer Cranach

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Die Kunsthistorikerin Elke Anna Werner von der Freien Universität Berlin spricht am kommenden Freitag über Lucas Cranach d.Ä., nach dem der Kronacher Campus benannt werden soll.

Am kommenden Freitag, 26. Juli, spricht Elke Anna Werner von der FU Berlin über "Lucas Cranach als Unternehmer". Sie folgt damit einer Einladung des CSU-Kreisverbands, CSU-Stadtverbands und des Kreisverbands Kronach der Frauen-Union. Herzliche Einladung ergeht an alle Interessierten. Beginn ist um 18 Uhr in der Markthalle im alten Rathaus (Eingang Amtsgerichtsstraße).

Im Sommer 2018 wurden durch das Bayerische Kabinett die Weichen für Kronachs Zukunft gestellt: die Erweiterung des Hochschulangebots. Mit diesem Impuls, der auf Initiative von CSU-Landtagsabgeordneten Jürgen Baumgärtner in die Region gebracht wurde, besteht die einmalige Chance, die Entwicklung von Stadt und Landkreis vor allem durch eine enge Verbindung von wirtschaftlicher Praxis und Forschung sowie durch das Aufgreifen starker regionaler Kompetenzen voranzutreiben. Schnell war ein Name für die neue Hochschule gefunden: Lucas-Cranach-Campus.

Doch wer war dieser Lucas Cranach, der um 1470 in Kronach das Licht der Welt erblickte? Welche Brücke kann von seinem Wirken in damaliger Zeit zu einer modernen, innovativen Hochschule im 21. Jahrhundert geschlagen werden? Diese Fragen waren für die Frauen im Kreisverband der Frauen-Union Kronach Anlass, Lucas Cranach näher zu beleuchten. Mit Elke Anna Werner von der FU Berlin konnte eine Lucas Cranach-Expertin gewonnen werden, die in ihrem Vortrag den Namensgeber der Hochschule aus einem anderen Blickwinkel beleuchtet und den Bogen aus der Renaissance ins 21. Jahrhundert schlägt.

"Lucas Cranach d. Ä. und seine Familie lebten in bewegten Zeiten, die von neuen Technologien, tiefgreifenden gesellschaftlichen Umbrüchen und einer beginnenden weltweiten Vernetzung von Handelsunternehmen geprägt waren. Traditionelle Strukturen lockerten sich und boten Freiräume, die der in Kronach geborene Künstler erfolgreich für seine Karriere zu nutzen wusste", erklärt Elke Anna Werner.

Der Vortrag zeigt mit einem Überblick über Leben und Werk Cranachs, wie dieser seine künstlerische Tätigkeit mit unternehmerischem Denken und gesellschaftspolitischem Handeln verknüpfte und so nicht nur einer der reichsten und angesehensten Bürger Wittenbergs wurde, sondern auch ein erfolgreicher Künstler, dessen Bilder noch heute international geschätzt werden - ein Lebenswerk, das vor dem Hintergrund aktueller ökonomischer, politischer und gesellschaftlicher Veränderungsprozesse neue Aufmerksamkeit gewinnt.

Elke Anna Werner ist Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirats der Städtekooperation "Wege zu Cranach", Freie Universität Berlin. Die Kunsthistorikerin und Kuratorin war nach dem Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Klassischen Archäologie in Berlin und Bonn sowie einer Promotion über frühneuzeitliche Kriegsbilder in verschiedenen Ausstellungs- und Forschungsprojekten tätig. Sie leitete die Vorbereitungen für einen Bestandskatalog der Cranach-Werke im Besitz der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg und co-kuratierte unter anderem die Ausstellung "Cranach und die Kunst der Renaissance unter den Hohenzollern" (Berlin 2009/10). Seit 2012 forscht und lehrt sie an der Freien Universität Berlin. hs