Nach dem De-facto-Aus von Stadtkapelle und Jugendblaskapelle Coburg will der Musikverein Beiersdorf zumindest teilweise in die Bresche springen. Darüber freute sich bei der Mitgliederversammlung auch ...
Nach dem De-facto-Aus von Stadtkapelle und Jugendblaskapelle Coburg will der Musikverein Beiersdorf zumindest teilweise in die Bresche springen. Darüber freute sich bei der Mitgliederversammlung auch Oberbürgermeister Norbert Tessmer, der ja selber auch Mitglied des Musikvereins ist. "Der Musikverein ist ein wichtiger Kulturträger in unserer Stadt", sagte das Stadtoberhaupt. Er lobte die Professionalität des Klangkörpers. "Das kann man nur mit Herzblut machen!" So werde dann die Blaskapelle aus Beiersdorf an den Pfingsttagen des nächsten Jahres neben dem weiter bestehenden Stadtspielmannszug die musikalische Begleitung beim Pfingstkongress des Coburger Conventes übernehmen. Und die Noten zu dieser Begleitmusik sollen auch bald kommen. Der Oberbürgermeister: "Ein Oberbürgermeister muss sich um alles kümmern, auch um die Noten!"
Es gebe auch Gedanken zur Formierung eines Coburger Stadtorchesters. Das werde auch gebraucht, denn 2020 finde die 100-Jahr-Feier des Freistaates Bayern in Coburg statt, denn der Freistaat Bayern sei ja auch erst 1920 mit dem Beitritt des ehemaligen Herzogtums Coburg in seinem heutigen Umfang komplett geworden. Da soll in Coburg ja auch nach Kräften musiziert werden.
Der Musikverein wählte einen neuen Vorstand. Die bisherige Vorsitzende Stephanie Kramer wurde in ihrem Amt bestätigt. In der Führungsriege gibt es aber auch einige neue Gesichter. Zweiter Vorsitzender ist jetzt Hans-Jürgen Metzner, Dritter Vorsitzender Thilo Pruschitzky. Um die Finanzen des Vereins kümmert sich weiter Stephan Dinkel, dem als Vize Martin Kramer zur Seite steht. Der musikalische Leiter Dietmar Luther will sich langsam zurückziehen. Eine potenzielle Nachfolge steht schon bereit.
Der Musikverein hatte am 20. November 2018 157 Mitglieder, aber bei der Mitgliederversammlung lagen schon wieder fünf Neuanmeldungen auf dem Vorstandstisch. Vom 3. Oktober 2017 bis Ende September 2018 hatte der Verein 19 Auftritte. Einige Höhepunkte dabei: das OktOPAfest auf dem Schlossplatz, die Beiersdorfer Kirchweih oder das Maibaumfest. Bei allen 19 Auftritten waren Stephanie und Lea Kramer sowie Stephan Dinkel dabei. Es habe im Berichtsjahr 37 Proben gegeben, berichte die Vorsitzende Kramer. Der fleißigste Probenbesucher sei Thomas Scherer gewesen (35 Termine). Auf den Plätzen folgen Ulrich Sollmann, Martin Jahn, Stephan Dinkel und Hartmut Bergner. Der bisherige Zweite Vorsitzende Michael Sollmann wurde von Thomas Kolb, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Nordbayerischen Musikbundes (NBMB), und dem Coburger NBMB-Kreisvorsitzenden Ronald Friedrich zum Ehrenvorsitzenden des Musikvereins Beiersdorf ernannt. Sollmann war seit 25 Jahren Zweiter Vorsitzender des von ihm einst mitbegründeten Musikvereins Beiersdorf. "Mit Feingefühl, Charme, Herzlichkeit, Leidenschaft nahm er bisher die Tätigkeiten im Verein wahr", sagte die Vorsitzende Stephanie Kramer. "Mit seiner Verlässlichkeit und seinem Auftreten gibt er Sicherheit und Kraft." 1979 war Michael Sollmann dem im TSV Beiersdorf beheimateten Spielmannszug, einem Vorläufer des Musikvereins, beigetreten.
Für 50 Jahre Musizieren wurde Ronald Friedrich ausgezeichnet, für 30 Jahre Frank Dressel und Alexandra Loos-Arndt, für 20 Jahre Stefan Kramer und Lisa Lesch. Seit zehn Jahren sitzt Lea Kramer am Instrument, seit jeweils fünf Jahren Greta Irowec sowie Emilia-Elena und Isabel Turschner.
Das Frühjahrskonzert des Musikvereins Beiersdorf findet am Samstag, 30. März 2019, im Gasthof "Schwarzer Bär" (Saalbau Hanft) statt. Martin Koch