Debatte über ein "sensibles Thema"

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Regelmäßig überprüft die staatliche Rechnungsstelle am Forchheimer Landratsamt, ob die Gebühren, die in den einzelnen Gemeinden erhoben werden, auch den tat...

Regelmäßig überprüft die staatliche Rechnungsstelle am Forchheimer Landratsamt, ob die Gebühren, die in den einzelnen Gemeinden erhoben werden, auch den tatsächlich anfallenden Kosten entsprechen.
Sie mahnte jetzt die Hallern-dorfer Verwaltung, die Bestattungsgebühren unverzüglich zu überprüfen, schließlich stammen die aktuellen Gebührensätze noch aus dem Jahr 1981 und wurden 2004 das letzte Mal angepasst.


Material und Maschinen

Kämmerer Christian Schmidt erfasste die Zeit, die von den Gemeindemitarbeitern in den vergangenen fünf Jahren für die Bestattungen aufgewendet wurde, und rechnete die dadurch entstehenden Kosten pro Bestattung aus. Allerdings wurden dabei weder Maschinen-, noch Materialaufwand berücksichtigt. Wurde bisher für die Herstellung eines Grabes eine Gebühr über 306,77 Euro erhoben, liegt der Arbeitsaufwand deutlich höher und beträgt 540 Euro an reiner Arbeitszeit.
Bürgermeister Torsten Gunselmann (FWG) nannte die Bestattungsgebühren ein "sensibles Thema" und bat die Gemeinderäte um eine Rückmeldung, wie die Verwaltung diese an die tatsächlich entstehenden Kosten anpassen könnte. "Wir haben kostendeckend zu arbeiten", befand Werner Fischer (WG Hallerndorf), Robert Linz (WG Trailsdorf) stimmte zu und ergänzte, dass nach 14 Jahren eine Gebührenanpassung mehr als nötig sei: "Ich verstehe nicht, warum wir das subventionieren sollen."


600 Euro pro Grab

Die Bürger müssten umfassend darüber informiert werden, was alles zur Erstellung eines Grabes an Zeit, Material und Maschinen benötigt wird, ergänzte Gunselmann. Er schlug für die Herstellung eines Grabs einen künftigen Beitrag von 600 Euro vor.
Gunselmann ist sich allerdings auch bewusst darüber, dass diese Preissteigerung ein großer Schritt sei: "Wir müssen auch das Rückgrat haben, die Positionen in der Öffentlichkeit zu vertreten".
Den konkreten Beschluss über die dann künftig zu erhebenden Beiträge wollen die Hallerndorfer Gemeinderäte in der kommenden Sitzung fassen, so dass die neuen Gebühren dann zum Jahreswechsel in Kraft treten können.