Das war ein teures Besäufnis

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Teuer zu stehen kommt einem Staffelsteiner ein Rausch vergangener Tage. 720 Euro wird der 46-jährige arbeitslose Mann für das, was aus Bier und Schnäpsen entstand, zu zahlen haben. Am Donnerstag hatte...

Teuer zu stehen kommt einem Staffelsteiner ein Rausch vergangener Tage. 720 Euro wird der 46-jährige arbeitslose Mann für das, was aus Bier und Schnäpsen entstand, zu zahlen haben. Am Donnerstag hatte er dazu Verhandlung am Amtsgericht.

Ruhig und ausgeglichen wirkte der Angeklagte die ganze Zeit über während der Sitzung. Das entsprach so gar nicht dem Bild, welches die Anklageschrift von ihm am 6. August des vergangenen Jahres zeichnete. Dort trat er eher wie ein Berserker in Erscheinung und Polizisten entgegen. Dabei kamen diese eher in der Absicht, sich nach einem Mann zu erkundigen, der womöglich Hilfe bräuchte. Es war die Rede davon, dass gegen 19 Uhr eine Person schlafend oder leblos auf einer Straße der Kurstadt läge. Darum nahm ein Rettungswagen Kurs auf Bad Staffelstein auf. Wenig später auch zwei Polizisten, der Sache nachgehend. Der schlafende oder leblose Mann entpuppte sich als jemand, der eher dösend und benommen vor einer Imbissstube saß und als er von den Polizisten angesprochen wurde, schimpfend die Straßenseite wechselte. Nun aber gingen die Beamten dem Mann nach, um sich nach seinen Personalien zu erkundigen.

Üble Beschimpfungen

Auf die Frage nach seinem Ausweis, erklärte der 46-Jährige, dass er keinen dabei habe. So wurde er durchsucht und plötzlich, so die beiden Polizisten im Zeugenstand aussagend, hätte es Beleidigungen gehagelt: "Arschlöcher, Drecksäcke, Vollidioten", habe der offensichtlich Betrunkene von sich gegeben. Und eine Reihe "schneller Armbewegungen in Kopfhöhe". In den Polizeigriff geraten, trat er auch gegen die Schutzmänner aus.

Insgesamt wertete das Gericht zwei tätliche Angriffe und zwei Beleidigungen, weil diese in einem zeitlichen Abstand zueinander lagen und es zweier Tatentschlüsse bedurfte. Wie sich später herausstellte, lag der Alkoholisierungsgrad des Mannes bei knapp über zwei Promille. Von Richter Zenefels um eine Einlassung gebeten, nutzte der Angeklagte die Gelegenheit, sich doch sehr glaubwürdig bei den beiden Polizisten zu entschuldigen. "Falls ich jemanden beleidigt oder verletzt habe - es war nicht meine Absicht."

Zu dem Abend selbst habe er "gehört", dass er "viele Schnäpse" getrunken habe. "Ich hatte meinen freien Tag und da habe ich viel getrunken", so der Mann. "Der eine Polizist hat mich an der Schulter zurückgestupst und da bin ich halt ausgetickt." Zenefels erkundigte sich nach den Trinkgewohnheiten und danach, ob es häufig vorkomme, dass er so viel trinkt. "Nee, ich bin net jeden Tag besoffen - war halt mein freier Tag." Es sollte ein kostspieliger Tag werden, der nun wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung mit 720 Euro zu Buche schlägt.