trends Begräbnis unter Bäumen, mehr Platz für Urnen - der Markt Burkardroth reagiert auf die sich verändernde Bestattungskultur.
Gestorben wird immer - lautet ein altes Sprichwort. Der Umgang mit den Toten ändert sich jedoch. Darauf hat die Kommune jüngst reagiert. Bei der Marktgemeinderatssitzung debattierte das Gremium neben einigen Bauanträgen über den Burkardrother Friedhof.
"Das Areal ist in verschiedene Bereiche gegliedert", erklärt Bürgermeister Daniel Wehner (CSU). Im Fokus des Gremiums standen drei der 13 Flächen: Die Abteilungen A an der Friedensstraße und die gegenüberliegende Abteilung B sowie die dazugehörigen Seitenränder. "Dort hatten wir einen Belegungsstopp." Das änderte der Marktgemeinderat nun mit einer Satzungsänderung. Grund dafür ist der Wandel in der Bestattungskultur. "Es werden immer mehr Verbrennungen und Urnenbestattungen. Die typische Sargbestattung wird bei uns in Burkardroth dagegen immer weniger."
Erste Urnengräber gibt es bereits im Bereich B. "Das ziehen wir jetzt weiter durch, so dass dort weitere Gräber für Urnen entstehen", erklärt Daniel Wehner. Einen anderen Plan hatte der Gemeinderat für die Abteilung A. "Dort möchten wir Bäume pflanzen, an denen dann - ähnlich wie in einem Friedwald oder Ruheforst - Baumbestattungen möglich sind.
Altes bewahren, Neues wagen
Für die Randbereiche haben die Gemeinderäte ebenfalls ein Konzept. "Es sind dort einige schöne alte Grabstätten. Die sollen erhalten bleiben", sagt Daniel Wehner. Und: Auch in diesen Flächen sind Bestattungen wieder möglich. "Ob Urne oder Sarg - das lassen wir als Kommune offen. Aber: Es gibt kleinere Pflanzflächen."
In der jüngsten Sitzung war jedoch nicht nur der Tod ein Thema. Der Marktgemeinderat debattierte weiterhin über einige Bauanträge und Nutzungsänderungen. "In Premich hatten sich Eigentümer eines Hauses dafür entschieden, ein Solarium im Obergeschoss einzurichten. Jetzt sollen dort stattdessen Wohnungen entstehen", umriss der Bürgermeister das Vorhaben. "Das ist genau das, was wir wollen. Bestehendes wird umgebaut und der Altort nachverdichtet." Das "wir" sprach das Ortsoberhaupt zurecht: Die Gemeinderäte waren der gleichen Meinung und gaben ihr Placet.