Nach neun Lebensjahrzehnten ist die gebürtige Coburgerin Marlise Costello wieder in ihrer eigentlichen Heimatstadt angekommen. Ihre Geburtsstunde schlug am 29. November des Jahres 1929. Sie kam ohne K...
Nach neun Lebensjahrzehnten ist die gebürtige Coburgerin Marlise Costello wieder in ihrer eigentlichen Heimatstadt angekommen. Ihre Geburtsstunde schlug am 29. November des Jahres 1929.
Sie kam ohne Kniescheibe auf die Welt. Marlise Costello war im Alter von acht Jahren die erste Patientin überhaupt, der eine künstliche Kniescheibe implantiert wurde. Das war damals ein ganz besonderer Meilenstein im medizinischen Fortschritt. Aus diesem Anlass wurde das frisch operierte Kind vom damaligen Reichskanzler Adolf Hitler persönlich besucht.
In ihrer frühen Kindheit war Marlise sie im Hahnweg, dem Quartier zwischen Coburg und Cortendorf, zu Hause. Später zog die Familie nach Gunzenhausen in Mittelfranken. Dort besuchte Marlise Costello, geborene Buhmann, eine "höhere Töchterschule", drei Jahre bis zum Jahr 1943.
Mit 17 Jahren lernte sie ihren ersten Ehemann, einen US-Amerikaner, kennen, den sie dann ein Jahr später in Schweinfurt heiratete. Das junge Paar zog 1948 in die Vereinigten Staaten. In Amerika erlernte sie den Beruf der Krankenschwester und arbeitete viele Jahre als OP-Schwester. 1949 kam der erste Sohn Pete auf die Welt, 1950 folgte die Tochter Elisabeth, die allerdings mittlerweile schon verstorben ist. Aus der zweiten Ehe stammt das dritte Kind, Sohn Kenneth, 1961 geboren. Beide Ehemänner sind inzwischen verstorben. 1972 kehrte Marlise Costello mit dem jüngsten Sohn Kenneth nach Deutschland zurück.
Den Beruf gewechselt
Sie arbeitete zunächst wieder als OP-Schwester in der Dreyerklinik in der Bahnhofstraße. Später sollte dem Knieimplantat noch ein neues Hüftgelenk folgen.
Ihr beruflicher Weg führte sie dann zur HUK Coburg-Versicherungsgruppe, über 30 Jahre arbeitete sie dann dort bis zu ihrem Ruhestand.
Heute lebt die Jubilarin im Seniorenzentrum am Park des Arbeiter-Samariter-Bundes, liebevoll umsorgt von ihrem jüngsten Sohn Kenneth, der nicht allzu weit entfernt in Unterfranken wohnt. Sie nimmt auch Anteil am Lebens ihres ältesten Sohnes Pete und dessen Familie. Der Kontakt läuft halt vor allem übers Telefon. Marlise Costello ist zwar von Herzen Coburgerin, aber sie ist auch nach wie vor US-Staatsbürgerin. Sie hat inzwischen einige Enkel und Urenkel, die gerne ihre Groß- und Urgroßmutter besuchen. Die Glückwünsche der Stadt Coburg überbrachte Bürgermeister-Stellvertreterin Martina Benzel-Weyh. mako