Der Konjunkturklimaindikator, der die Geschäftslage und Erwartungen zusammenfasst, erreicht 64,1 von 200 möglichen Punkten. Ein Wert, der deutlich auf Rezession hinweist. Gegenüber dem Frühsommer 2025 bedeutet das einen Rückgang um drei Punkte.
„Ein Konjunkturklima weit unter 100 Punkten zeigt eine kräftige Rezession. Viele Unternehmen sind dabei, ihre Kapazitäten der schwachen Nachfrage anzupassen. Das kostet Arbeitsplätze und Wirtschaftsleistung“, resümiert Ralf Pieterwas, Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen .
Wirtschaft braucht Sicherheit
„Ohne echte strukturelle Verbesserungen des Standorts, etwa beim Abbau von Bürokratie, bei Energiepreisen und steuerlichen Rahmenbedingungen, bleiben Investitionsanreize wirkungslos. Niemand investiert in Unsicherheit. Solange die wirtschaftspolitischen Voraussetzungen nicht stimmen, wird die Region in der Rezession verharren.“
Seit Juli 2025 können Unternehmen im ersten Jahr 30 Prozent ihrer Investitionskosten steuerlich geltend machen. Dennoch planen im Landkreis Sonneberg nur 54 Prozent der Betriebe Investitionen innerhalb der nächsten zwölf Monate, welche sich meist auf Ersatzanschaffungen beschränken, seltener in den Ausbau von Kapazitäten oder neuen Produktlinien.
Im Personalbereich erwarten 79 Prozent der Unternehmen stabile Beschäftigtenzahlen, während 21 Prozent mit einem Rückgang rechnen. Neben der schwachen Auftragslage wirken hier zunehmend demografische Faktoren.
Wirtschaft im Raum Sonneberg
Die Angaben der IHK basieren auf einer repräsentativen Konjunkturumfrage der IHK Südthüringen , die vom 8. September bis 5. Oktober durchgeführt wurde, und Daten der amtlichen Statistik. Zur IHK Südthüringen mit 25.500 Mitgliedsunternehmen gehören auch rund 3800 Unternehmen aus dem Landkreis Sonneberg . Den branchenmäßig größten Anteil stellen die 1700 Dienstleister mit 6500 Beschäftigten, gefolgt von 900 Handelsunternehmen mit 1900 Beschäftigten. Zur Industrie gehören im Landkreis Sonneberg 450 Unternehmen mit 7600 Beschäftigten. red