Coburger Schüler können schon zur Generalprobe dabei sein, denn das Festival bietet wie bereits im vergangenen Jahr in Zusammenarbeit mit der Kulturabteilung der Stadt Coburg ein Education-Projekt an – in einer Mischung aus Konzert und Workshop. „Aus der Jazznacht hat sich ein großes Festival entwickelt“, blickt Bafas auf die Entstehungsgeschichte des Events zurück: „Wir haben das Festival vergangenes Jahr analysiert und festgestellt, dass viele Coburger kommen, aber auch sehr viele Auswärtige“, fasst sie mit Blick auf die rund 2000 Besucher zusammen, die 2023 nach Coburg gekommen sind. Außerdem habe sich herausgestellt, dass Samstag Partytag sei.
Samstag wird zum Feierabend
Daher wird für 22. Juni ein Feier-Abend eingeplant. Hierfür hat sie die Bigband Jazzrausch engagiert, die Musik- und Tanzfreunde zusammenbringen soll. Die Band hat sich 2015 zusammengefunden und lässt die Grenze zwischen Jazz und den Beats der Electro-Club-Szene verschwimmen.
Der Sonntag beginnt mit einer Jazz-Matinee, bei der Alma Naidu in der Alten Pakethalle die Besucher musikalisch in den Abschlusstag des Festivals führt. Die 1995 geborene Sängerin stammt aus München, komponiert selbst und hat Jazzgesang an der Münchener Hochschule für Musik und Theater in München und an der Royal Academy of Music in London studiert. 2021 wurde sie unter anderem mit dem Kurt-Maas-Jazz-Award und dem Bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnet. Ein Jahr später, 2022, brachte sie ihr erstes Album „Alma“ heraus, auf dem sie ausschließlich selbst komponierte und arrangierte Musik vorstellt.
„Tochter Mannheims“ in der Pakethalle
„Wir wollten das Festival jung und weiblich machen“, betonte Bafas die Entscheidung, Alma Naidu nach Coburg zu holen. Auch beim zweiten Konzert des Abends wird die Weiblichkeit im Mittelpunkt stehen. Für den Ausklang des Festivals hat Bafas das Söhne Mannheims Jazz Department verpflichtet, das an diesem Abend erstmals in seiner Geschichte mit Gastsängerin Phalleé eine „Tochter Mannheims“ mitbringt. Die dazugehörigen „Söhne“ sind in diesem Fall Edward Maclean am Bass, Michael „Kosho“ Koschorreck an der Gitarre, Ralf Gustke am Schlagzeug und Sänger Michael Klimas. Sie präsentieren Jazz-Pop-Perlen, bringen eigene Songs zu Gehör und verwandeln Klassiker der Söhne Mannheims wie „Das hat die Welt noch nicht gesehen“ oder „Geh davon aus“ in Jazzversionen.
Insgesamt freut sich Bafas darauf, mit dem Programm viele verschiedene Publikumsgruppen anzusprechen. Auch der Schauspieldirektor des Landestheaters, Matthias Straub, blickt voller Vorfreude auf das Festival , denn Jazz müsse „keineswegs kompliziert und aufwendig sein, sondern unterhaltsam und vor allem tanzbar“.