"C'est bon", sagt der Franzose

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Schulleiter Bertram Unger ließ sich per Videokonferenz anleiten, die Instruktionen gab es auf Französisch.
Schulleiter Bertram Unger ließ sich per Videokonferenz anleiten, die Instruktionen gab es auf Französisch.
Fotos: Sonny Adam
Die Fremdsprachenassistentin Iris Cellerier leitete die Sieger und den Schulleiter per Videochat an.
Die Fremdsprachenassistentin Iris Cellerier leitete die Sieger und den Schulleiter per Videochat an.
 
Lena Hofmann genoss mit den Schulkameraden einen herrlichen französischen Abend.
Lena Hofmann genoss mit den Schulkameraden einen herrlichen französischen Abend.
 

Bei einem virtuellen französischen Abend kochten Schüler und Lehrer gemeinsam ein Menü.

Keine sozialen Kontakte, keine Albereien unter Gleichaltrigen - in Zeiten geschlossener Schulhäuser geht viel verloren. Doch warum sollte man nicht die moderne Technik nutzen, um Events durchzuführen, dachte sich der Leiter der Adalbert-Raps-Schule Kulmbach, Bertram Unger. Kurzerhand initiierten FOS und BOS aus Anlass des deutsch-französischen Tags einen internationalen Koch-Abend. "Wir hatten im Vorfeld einen Wettbewerb durchgeführt. Die drei siegreichen Schüler wurden mit Kochboxen ausgestattet", so Unger.

Lena Hofmann, Marie-Theresa Deichsel und Lena Heinlein waren die Gücklichen. Auf sie wartete ein Abend der Extraklasse, bei dem mit viel Spaß ein Menü gezaubert wurde.

Fremdsprachenassistentin Iris Cellerier hatte die passenden Rezepte ausgesucht. Sie wollte einen Einblick in die "haute Cuisine" ihrer Heimat gewähren. Via Teams-Konferenz trafen sich alle Teilnehmer um 19 Uhr. Betram Unger und der Leiter des Beruflichen Schulzentrums, Alexander Battistella, waren auch mit dabei.

"Kleine Mundfreude"

Der Abend begann mit einem Kir Breton, einem Mischgetränk aus Cassis und Cidre, und mit einem Amuse-Bouche, wie die Franzosen die "kleine Mundfreude" zum Auftakt einer Speise nennen: Kräcker mit Käsecreme und Kräutern.

Als ersten Gang hatte sich Iris Cellerier eine herzhafte, aber nicht ganz einfach zuzubereitende Leckerei ausgedacht: Gougère: Käsewindbeutel aus dem Burgund. "Ich habe sie auch noch nie gemacht", gab die Fremdsprachenassistentin zu und lachte. Bei ihrer Mutter Florence, die sich zum Kochevent live aus Frankreich zuschaltete und einige Tipps gab, sah die herzhafte Leckerei immer so einfach aus.

Zunächst mussten die Teilnehmer 200 Milliliter Wasser, 50 Gramm Butter und etwas Salz aufkochen lassen. Dazu gaben sie 120 Gramm Mehl, dann hieß es rühren, bis sich der Teig zu einem Kloß geformt hatte.

Der Sohnemann als Conferencier

Portionsweise kamen zwei gut verquirlte Eier und 80 bis 100 Gramm geriebenen Gruyère-Käse dazu. Die Bällchen konnten mit einer Spritze oder mit zwei Esslöffeln als Nocken auf ein Backblech gegegeben werden - und mussten dann 40 Minuten bei 180 Grad backen.

Für gute Unterhaltung sorgte in der Zwischenzeit Bertram Ungers Sohn Pascal. Der kleine Koch gab zum Erstaunen der großen Schüler Kinderlieder zum Besten. In astreinem Französisch, obwohl er noch in den Kindergarten geht. Da staunte nicht nur Maria Deichsel, die in der zwölften Klasse den Anfängerkurs Französisch belegt.

Und schon ging es weiter: Auf dem Menüplan standen noch herzhafte Buchweizenpfannkuchen sowie Galettes wahlweise mit Schinken, Käse und Eier oder Tomaten, Basilikum und Mozzarella. Abgerundet wurde das schulische Kochevent der virtuellen Art mit Crêpes mit Banane, Schokolade und salzigem Karamell.

"Die Sachen, die wir gemacht haben, kommen bestimmt mal wieder auf den Tisch", zog der Leiter der Adalbert-Raps-Schule eine Bilanz.

Ein bisschen Spaß in kontaktarmer Zeit

Auch die Schüler hatten einfach Spaß an dieser Konferenz der etwas anderen Art. "Oui, c'est bon", waren sich am Ende alle einig. Und sie meinten damit nicht nur den leckeren Nachtisch, sondern einfach das gesamte Event, das ein bisschen Leben in die kontaktarme Zeit gebracht hatte.