Die Grünen sprechen von einem teuren "Schildbürgerstreich".
Der Neubau der Buswendeanlage am Reuther Weg und die Verlängerung des Geh- und Radweges stand zum wiederholten Mal auf der Tagesordnung des Weisendorfer Gemeinderats. Bürgermeister Heinrich Süß (UWG) hatte dazu Jürgen Wagner vom gleichnamigen Ingenieurbüro zur Vorstellung und Genehmigung des Entwurfes eingeladen.
Wie der Bürgermeister und der Planer erläuterten, fanden dazu auch bereits Gespräche mit der Regierung von Mittelfranken statt, und nach Genehmigung der Planung werde ein Zuwendungsantrag zur Buswendeanlage gestellt. Der Geh- und Radweg wird nicht gefördert, bei der Buswendeanlage rechnet der Kämmerer mit einer Förderung von rund 50 Prozent. Die Gesamtkosten schätzt der Planer auf rund 713 000 Euro, wovon 257 000 Euro auf den Radweg entfallen. "Wir haben die Kosten bewusst hoch gehalten und sind damit auf der sicheren Seite", erklärte Jürgen Wagner. Er rechnet am Ende aber mit deutlich geringeren Kosten.
Getrennte Beschlüsse
Nach Rückfrage von Ludwig Paulus (SPD) erklärte der Planer, dass die Ausschreibung voraussichtlich im April erfolgen wird. Norbert Maier (Grüne) wollte es genau wissen und ließ sich die Zusatzkosten erklären, denn Grunderwerb und Vermessung sowie weitere Kosten seien in der Schätzung des Planers nicht enthalten. Günther Vogel (BWG/FW) hatte mit dem Beschlussvorschlag ein Problem, denn er sei zwar für den Geh- und Radweg, aber gegen die "gigantische" Buswendeanlage.
"Der Geh- und Radweg ist zwar schon beschlossen, aber wir können natürlich getrennte Beschlüsse machen", zeigte sich der Bürgermeister einverstanden. Auf Nachfrage erklärte Süß, dass es die Haltestelle am Festplatz als Bedarfshaltestelle auch künftig geben würde.
"Dieser Schildbürgerstreich kostet uns 750 000 Euro, das ist wahrhaftig ein teurer Schildbürgerstreich. Es wäre interessant zu wissen, was wohl der Bund der Steuerzahler dazu sagen würde", schimpfte Christiane Kolbet von den Grünen. Die Grünen lehnen sowohl die Buswendeanlage als auch die Anbindung des Ortsteiles Reuth ab und hätten den Linienbus lieber durch die Gerbersleite fahren lassen.
Am Ende der Diskussion gab es zwei Beschlüsse. Für den Fuß- und Radweg stimmten 17 Marktgemeinderäte und die beiden Grünen dagegen, gegen die Buswendeanlage stimmten Kolbet und Maier sowie Vogel.