Doch der Elan des Visionärs Anton Steinl sen. war nicht zu bremsen, und so baute man die Weidenschälerei Konopka am Bahnhof 1939 zu einer Konservenfabrik um. Im beginnenden Weltkrieg wurden die lange haltbaren Lebensmittel dringend benötigt, und viele Frauen fanden im Betrieb Brot und Arbeit.
Bei Jägertreffen verliebt
1949 übernahmen die beiden Brüder Heinz und Anton Steinl jun. die Firma mit dem Namen Gartenbau und Konservenfabrik Gebr. Steinl.
Heinz heiratete 1951 Franziska Bauerschmidt, die Tochter des Fabrikaufsehers und Musikers Georg Bauerschmidt. Anton Steinl ehelichte 1953 Hedwig Lücking aus der Nähe von Paderborn, die er bei einem Jägertreffen kennengelernt hatte.
Blumenladen an der Hauptstraße
Heinz Steinl baute ab 1960 den Gartenbetrieb in seinem Elternhaus in der Spitalgasse aus, der erst 1989 abgemeldet wurde. Seine Tochter Annett führte als Floristin von 1977 bis 1989 in der Hauptstraße 2 in Stadtsteinach einen Blumenladen. Das Angebot wurde stets erweitert.
Der Schwerpunkt von Anton Steinl war ab 1960 der Ausbau der Konservenfabrik am Bahnhof. Bis 1968 waren in der Erntesaison bis zu 40 Frauen tätig. Man konzentrierte sich auf die Konservierung von Bohnen, die auf gepachteten Flächen angebaut wurden.
Auch viele Schüler verdienten sich als Ferienarbeiter ein Taschengeld, wenn sie mit Weidenkörben zum Pflücken gingen. Hauptabnehmer war die Handelskette Tengelmann, und so kamen Bohnen aus Stadtsteinach in 400 Filialen in Deutschland.
Seit Jahren befindet sich in der 1968 geschlossenen Konservenfabrik Steinl die Firma Knoll. Das Landhaus der Gärtnerei wurde verkauft, und auf dem Platz des Gewächshauses steht seit 1992 ein Gebäude mit acht Eigentumswohnungen. Von den beiden Unternehmen sind heute in Stadtsteinach keine Spuren mehr sichtbar.