Betrug im Online-Handel bringt eine Geldstrafe ein

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von unserem Mitarbeiter Helmut Will Haßfurt — "Ich gebe grundsätzlich alles zu", sagte ein 22-jähriger Arbeiter aus dem Landkreis Haßberge vor dem Amtsgericht Haßfurt. Er war in me...

von unserem Mitarbeiter Helmut Will

Haßfurt — "Ich gebe grundsätzlich alles zu", sagte ein 22-jähriger Arbeiter aus dem Landkreis Haßberge vor dem Amtsgericht Haßfurt. Er war in mehreren Fällen des Betrugs angeklagt. Im Online-Handel hatte er drei Mal Bestellungen aufgegeben in dem Wissen, dass er die Ware nicht bezahlen kann. Das brachte ihm eine Geldstrafe ein.
Zu dem Prozess war es auch gekommen, weil der Angeklagte Einspruch gegen einen Strafbefehl eingelegt hatte. Allerdings zog er noch während der Verhandlung den Einspruch zurück, sodass es nur um die drei Betrugsvorwürfe aus den Online-Geschäften ging.

Probleme nach Verletzung

Nach den Angaben von Staatsanwalt Ralf Hofmann hatte der Angeklagte mit drei Bestellungen Kleidung und Musik-CDs im Gesamtwert von 215 Euro bestellt, obwohl er wusste, dass er nicht zahlungsfähig war. Ein solches Vorgehen wird als Betrug gewertet.
Aufgrund einer schweren Verletzung, die er erlitten hatte, war er ein Jahr krank, musste mehrmals operiert werden, sagte der 22-Jährige. Deshalb konnte er auch seine Lehre nicht beenden und kam in Geldnot. "Irgendwie musste ich mir was beschaffen, und da habe ich das mit den Online-Bestellungen gemacht", gestand er reumütig. Er sei auch schon bei einer Schuldnerberatung gewesen und wolle den Schaden wiedergutmachen.

600 Euro muss er zahlen

Die Taten stehen, wie in der Anklage dargelegt, aufgrund des Geständnisses fest, sagte Staatsanwalt Hofmann in seinem Plädoyer. "Der Schaden ist ja nicht besonders hoch", meinte der Anklagevertreter und beantragte als Geldstrafe 40 Tagessätze zu je 15 Euro, also eine Gesamtstrafe von 600 Euro.
So lautete auch das Urteil der Richterin, die ein von Reue getragenes Geständnis beim Angeklagten anerkannte. "Das Urteil ist eigentlich ein Schnäppchen. Sie sind damit noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen", gab sie dem Verurteilten mit auf den Weg.