von unserem Redaktionsmitglied Ralf Kestel
Ebern — Sie geizen nicht mit Komplimenten, auch nicht mit Reizen in ihren Shorts und Röcken: 26 Schotten im Alter zwischen 14 und 18 Jahren, überwiegend junge Damen aus der Region Forfar , bauen seit Sonntag ihre Deutschkenntnisse im Rahmen eines Austauschprogrammes am Eberner Friedrich-Rückert-Gymnasium aus. Am Freitag treten sie mit dem Bus die lange Heimreise an.
Dann werden sie ein anstrengendes Programm hinter sich gebracht haben. Ganz schön geschlaucht waren sie schon am Dienstagnachmittag, als sie von Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) im Rathaussaal empfangen wurden.
"Bei uns beginnt der Unterricht eine Stunde später", stöhnte ein 16-jähriger Schotte, der bei einer Familie in Maroldsweisach untergebracht ist.
Er weilt bereits zum zweiten Mal in Ebern und plant noch einen weiteren Besuch: "Ich genieße dieses Austauschprogramm", schwärmt er, und es gefalle ihm "very good".
Der Gegenbesuch der Eberner hat bereits vor Ostern stattgefunden und es wurde versucht, die jeweiligen Partner wieder zusammen zu bringen.
Man kennt sich also. Das gilt nicht für die Geschichte der jeweiligen Region.
Doch davon bekommen die Schüler aus Forfar fast schon eine Überdosis mit auf den Heimweg: Besuche in Nürnberg, Bamberg, Coburg sowie heute in Zeil, Haßfurt und Königsberg stehen auf dem Programm.
Deswegen beließ es Bürgermeister Hennemann auch bei einigen wenigen historischen Daten und Erläuterungen zum Wappentier.
Ansonsten erklärte er sich zum "Fan von schottischem Whiskey" und erzählte von seinem Schwager, der in Edinburgh lebt.
Lieber stellte er sich den Fragen der Besucher, die sich auf die Zahl der Fußballvereine und das Lieblingsessen der Franken bezogen, womit man schnell bei den "Meat and sausage friends" gelandet war.
Der Austausch verläuft nach Aussage der begleitenden Lehrkräfte unter Leitung von Kirsty Rue problemlos und gilt an der Schule in Forfar als heiß begehrt.