Gemeinderat Kemmern verabschiedet den Haushalt 2021. Eine Neuverschuldung ist nicht geplant.
Rund 40 Prozent höher als im Vorjahr ist das Haushaltsvolumen der Gemeinde Kemmern im Jahr 2021. Grund dafür sind die aktuell großen Investitionen. Aufgrund zahlreicher (Änderungs-)Anträge und Nachfragen zog sich die Haushaltsberatung in die Länge.
8,6 Millionen Euro schwer ist der Haushalt der Gemeinde Kemmern , den Kämmerer Markus Diller in der Gemeinderatssitzung präsentierte. Davon entfallen 4,4 Millionen Euro auf den Verwaltungshaushalt (laufende Kosten der Gemeinde), 4,2 Millionen Euro auf den Vermögenshaushalt (Investitionen). Die größten Investitionen im laufenden Jahr sind die Digitalisierung der Schule (107 000 Euro), die Turnhallensanierung (380 000 Euro), weitere Maßnahmen zum Umbau der Schulsportanlage und des Pausenhofs (100 000 Euro, 2022: 800 000 Euro), der Neubau der Kindertagesstätte der Arbeiterwohlfahrt (1,5 Millionen Euro, 2022: 1,5 Millionen Euro), Straßenerneuerungen (120 000 Euro), der Bauabschnitt 5 der Ortskernsanierung (144 000 Euro, 2022: 292 000 Euro), der Straßenbau zur Erschließung des Mehrgenerationenhauses sowie der notwendige Kanalbau (470 000 und 125 000 Euro), Grunderwerb für die Verbesserung des Hochwasserschutzes (400 000 Euro) und Grunderwerb sowie Erschließung für das Gewerbegebiet (167 000 Euro, 2022: 900 000 Euro).
Die wichtigsten Einnahmen der Gemeinde sind die Einkommenssteuerbeteiligung (1,74 Millionen Euro), die Schlüsselzuweisungen (845 000 Euro), die Gewerbesteuer (400 000 Euro) und die Grundsteuern (210 000 Euro). Als Umlage an den Landkreis Bamberg muss Kemmern 1,04 Millionen Euro zahlen, 69 000 Euro als Umlage an den Schulverband, 42 000 Euro Gewerbesteuerumlage.
Die Verschuldung kann Kemmern weiter zurückfahren – Ende des Jahres sollen es noch 660 000 Euro sein, das entspräche einer Pro-Kopf-Verschuldung von 240 Euro pro Einwohner. Kemmern läge damit bei etwa der Hälfte des Durchschnitts vergleichbar großer Kommunen in Bayern.
Kämmerer Markus Diller ging auch auf die Investitionen bis zum Jahr 2024 ein. Im Investitionsplan, der ohne Neuverschuldung auskommen soll, sind beispielsweise die Generalsanierung der Kindertagesstätte St. Maria (950 000 Euro), die Erschließung von Wohngebieten (120 000 Euro), Straßenerneuerungen (270 000 Euro) und die Ortskernsanierung BA 7 (600 000 Euro) enthalten. Diller wies darauf hin, dass der größte Teil der aktuell vorhandenen Rücklage im kommenden Jahr aufgebraucht werde. Dem Gemeindegremium legte er nahe, nach wie vor vorsichtig bei freiwilligen Leistungen zu sein sowie keine größeren neuen Maßnahmen anzugehen. Als problematisch sah er die Preisentwicklung bei den Baukosten , die kaum seriöse Kostenschätzungen von Architekten mehr zulasse.
Bürgermeister Rüdiger Gerst eröffnete nach der Präsentation die Haushaltsberatung. Gemeinderat Helmut Wild (Zukunft für Kemmern , ZfK) erklärte, dass sich die Fraktion Grüne/ZfK eingehend mit dem Konvolut beschäftigt und viele Fragen und daraus folgende Anträge erarbeitet habe. Insgesamt sollte im Folgenden dem Gemeinderat Wild rund hundertmal das Wort erteilt werden.
… zu erwähnen sei auch, dass wir als Fraktion zur effektiven und nachvollziehbaren Behandlung aller Anträge zum Haushalt und zum Investitionsplan eine Präsentation vorbereitet hatten. Leider hat die Verwaltung die Nutzung der vorhandenen Medientechnik (Laptop, Beamer und Leinwand) nicht gestattet. Auch wollte keiner der Gemeinderatskollegen*innen vorbereitete Tischvorlagen zum „Mitlesen“ ausgehändigt bekommen… Verfasst von Helmut Wild