Erzbischof bekommt das Pallium umgelegt

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Marion Krüger-Hundrup Nun ist Herwig Gössl als Erzbischof und Metropolit der Kirchenprovinz Bamberg vollständig eingekleidet. Knapp sieben Monate nach seiner Amtseinführung legte ihm der Apostolische...

Marion Krüger-Hundrup

Nun ist Herwig Gössl als Erzbischof und Metropolit der Kirchenprovinz Bamberg vollständig eingekleidet. Knapp sieben Monate nach seiner Amtseinführung legte ihm der Apostolische Nuntius Nikola Eterovic am Sonntag im Dom im Auftrag von Papst Franziskus das Pallium um: ein „Zeichen der Gemeinschaft mit dem Papst, der das immerwährende Prinzip der Einheit der Bischöfe und der Gläubigen ist“, wie der Nuntius erklärte.

Gemeinsam gefeiert

Zu Beginn des Festgottesdienstes mit Vertretern aus den zur Kirchenprovinz Bamberg gehörenden Bistümern Eichstätt, Speyer und Würzburg, mit dem Domkapitel, den Diakonen, Ministranten und der Mädchenkantorei erläuterte Nuntius Eterovic das aus Lammwolle gewebte Pallium in Form eines doppelten Y näher. Es habe eine christologische Bedeutung, denn es symbolisiere das Lamm, das auf der Schulter des guten Hirten Jesu liege. Die sechs schwarzen Kreuze auf dem Pallium stünden für die Wundmale des Herrn. Mit dem öffentlichen Umlegen des Palliums manifestiere sich die Gemeinschaft mit dem Papst: „Diese muss charakterisiert sein durch die Treue im Dienst bis zum Martyrium“, sagte Eterovic. Daher werde jetzt auch besonders an die vielen Christen in der Welt gedacht, die aufgrund ihres Glaubens verfolgt werden.

Bevor der päpstliche Botschafter dem Erzbischof das Pallium um die Schulter legte, sprach Gössl kniend und laut das Glaubensbekenntnis . In seiner Predigt ging er auf Propheten ein, die „wahrsagen, die Wahrheit durch wahrhaftiges Leben durch Handeln verkünden, auch wenn die Wahrheit unangenehm ist“. Die Kirche lehre seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil, so Gössl, dass Spuren der Wahrheit auch in anderen Religionen oder Weltanschauungen zu finden seien: „Das ist die Basis für den Aufbau menschlicher und kirchlicher Gemeinschaft.“

Wahrheits-Sager sind gefragt

Deshalb brauche die Gesellschaft heute Propheten als „Wahrheits-Sager und Wahrheits-Täter“, die sich nicht ideologisch verblenden lassen.

Gemäß der liturgischen Ordnung darf der Erzbischof sein Pallium in jeder Kirche seiner Kirchenprovinz tragen, aber nicht außerhalb.