Das Brose-Team kassiert beim amtierenden Champion ZSKA Moskau eine deutliche 64:85-Niederlage.
Auf Wiedergutmachung waren die Bamberger Brose-Basketballer nach der schwachen Vorstellung vor einer Woche in Kasan aus. Beim amtierenden Euroleague-Champion und aktuellen Tabellenführer der Königsklasse, ZSKA Moskau, kam der deutsche Meister beim zweiten Auftritt in Russland innerhalb einer Woche aber erneut in der Offensive nicht in den gewohnten Rhythmus. Das 40 Millionen teure Starensemble des Armeesportklubs wurde seiner Favoritenrolle vollauf gerecht und schickte die Bamberger mit einer 64:85 (33:44)-Packung nach Hause. Weiter geht es für den achtmaligen deutschen Titelträger am Sonntag (15.30 Uhr) mit dem Oberfrankenderby in Bayreuth. Der Sieger dieser Partie qualifiziert sich für das Pokal-Top-Four in Berlin.
ZSKA Moskau musste zwar mit Superstar Milos Teodosic und Cory Higgins auf zwei wichtige Spieler verzichten, doch der Champion steckte das locker weg und dominierte die Partie in der ersten Halbzeit eindeutig. Nach einer schnellen Bamberger 4:0-Führung drehte das abgezockte Team der Gastgeber auf. Nach acht Minuten ging der Gast zwar noch einmal mit 15:14 in Front, doch das sollte der letzte Vorsprung in dieser von nun an einseitigen Partie bleiben. ZSKA startete viertelübergreifend einen 11:2-Lauf und lag nach 16 Minuten erstmals zweistellig in Front (33:22).
Bei den Bambergern lief in der Offensive gegen die aggressive Verteidigung der Russen wenig zusammen, zumal auch die offenen Würfe nicht ihr Ziel fanden. Lediglich Nicolo Melli (13 Punkte in der ersten Halbzeit) wusste sich in Szene zu setzen. Seine Nebenleute dagegen zeigten zu viel Respekt vor dem übermächtigen Gegner. ZSKA traf vor der Pause 68 Prozent seiner Würfe aus dem Feld, Brose nur 41 Prozent. Brose-Trainer Andrea Trinchieri bemängelte vor Beginn der zweiten Halbzeit die mangelnde Physis seiner Mannschaft und viele dumme Fouls, die zu etlichen Drei-Punkte-Spielen für die Hausherren geführt hätten.
Und auch nach der Pause wurde der Klassenunterschied zwischen diesem europäischen Topteam und den an diesem Tag biederen Bambergern, die im Angriff zu harmlos agierten, deutlich. Topwerfer Nando De Colo und Kyle Hines, der in der ersten Halbzeit einen Zahn verloren hatte, bauten die Führung schnell auf über 20 Punkte aus. Beim 64:40 für die Hausherren trafen zwar Daniel Theis und Lucca Staiger aus der Distanz, trotzdem ging Moskau mit einem 69:48 ins Schlussviertel.
Obwohl Trinchieri Topscorer Melli (15 Punkte) und auch den angeschlagenen Nikos Zisis in den letzten zehn Minuten auf der Bank ließ, versuchten die Gäste, sich ordentlich aus der Affäre zu ziehen. Vor allem Daniel Theis sorgte mit einigen Dunkings dafür, dass der Rückstand nicht noch größer wurde.
"Wir haben ganz ordentlich gespielt und einer starken Bamberger Mannschaft mit einer guten Verteidigung nur 64 Punkte gestattet", war ZSKA-Trainer Dimitris Itoudis mit der Abwehrleistung seiner Mannschaft zufrieden.