Bald leichter über die Straße?

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Der Verkehrsknotenpunkt in Ebelsbach an der Kirche und in Richtung der Staatsstraßen Richtung Breitbrunn-Ebern und in Richtung Stettfeld soll für die Fußgänger durch eine Querungshilfe entschärft werden.
Der Verkehrsknotenpunkt in Ebelsbach an der Kirche und in Richtung der Staatsstraßen Richtung Breitbrunn-Ebern und in Richtung Stettfeld soll für die Fußgänger durch eine Querungshilfe entschärft werden.
Blick auf den Ortsteil Schönbrunn, wo einem Baugebiet auf den Grundstücken im Vordergrund die erste Priorität zugemessen wird. Dazu soll demnächst eine Bürgerversammlung stattfinden. Fotos: Günther Geiling
Blick auf den Ortsteil Schönbrunn, wo einem Baugebiet auf den Grundstücken im Vordergrund die erste Priorität zugemessen wird. Dazu soll demnächst eine Bürgerversammlung stattfinden. Fotos: Günther Geiling
 

Gemeinderat  Die Ebelsbacher Räte streben zwei Querungshilfen an. Die Klagen von Anwohnern wegen des Lkw-Verkehrs werden Folgen haben.

von unserem Mitarbeiter Günther Geiling

Ebelsbach — Die Verkehrssituation in der "Georg-Schäfer-Straße" in Ebelsbach war in den letzten Gemeinderatssitzungen schon öfter einmal das Thema. Nun sollen konkret zwei Querungshilfen zwischen der Praxis Dr. Schröpfer und der Metzgerei Espig sowie an der Kreuzung zum Sportgelände ausgelotet werden. Außerdem soll auch überprüft werden, ob es möglich ist, auf dieser Ortsstraße ein Nachtfahrverbot für Lkw zu erreichen.
Bürgermeister Walter Ziegler (Bürgernahe Liste) betonte, dass er diesen Forderungen wohlwollend gegenüberstehe. Es hätte schon einmal vor über zehn Jahren einen Anlauf gegeben, wobei der Straßenbereich sogar einmal mit Video überwacht wurde. Man wollte damit sehen, wie sich Autofahrer und Fußgänger an dieser Stelle im Bereich der Straße vor der Kirche und der Einmündung von Stettfeld verhielten. Das Ganze sei aber im Sand verlaufen. Nun habe aber in den letzten Jahren der Verkehr stark zugenommen: Die Klagen der Anlieger würden immer stärker.
Bildhaft zeigte er den Straßenbereich in der Nähe der Kirche auf und meinte, dass hier schon Möglichkeiten bestünden. Man habe in diesem Bereich ja auch noch die Bushaltestellen. Aus diesem Grund sollte man einen Antrag an das Straßenbauamt richten, um mit einem Fachmann die Situation zu besprechen.

Auch auf Höhe des Parkplatzes?

Gemeinderätin Susanne Langer (CSU) ergänzte, dass man ebenso überprüfen sollte, ob man nicht eine weitere Querungshilfe auf der Höhe des Parkplatzes am Sportgelände mit aufnehmen sollte. Dies sei umso wichtiger, als bald alle Grundschüler hinauf an die "Obere Heuernte" laufen und viele damit auch die Straße überqueren müssten.
Auch die Klage von Anliegern wollte Ziegler damit aufnehmen, dass der Lkw-Verkehr stark zugenommen habe und sich viele Lastwagenfahrer, die in Richtung Coburg wollten, die Lkw-Maut sparen wollten. Der Gemeinderat sprach sich einmütig dafür aus, dieses Paket zu fordern und Verhandlungen mit dem Staatlichen Bauamt und dem Landratsamt aufzunehmen.

Bauland für Schönbrunn?

Die Schaffung von Bauland im Ortsteil war ein weiteres Thema, zu dem es bereits eine Ortseinsicht gegeben habe. Drei Möglichkeiten habe man ausgelotet. Priorität habe eine Erschließung unterhalb des Bolzplatzes. Eine weitere Alternative bestehe unterhalb des Friedhofes am Flurweg in Richtung Edelbrunn und die dritte Möglichkeit am Ortseingang von Ebelsbach kommend auf der linken Seite scheide aus, weil hier nur zwei bis drei Bauplätze möglich wären und dazu noch die Zufahrt Probleme bereite.
Der Bürgermeister kam gleich auf die Finanzierung zu sprechen: Er halte einen Preis zwischen 65 und 75 Euro pro Quadratmeter für realistisch. Neue Erfahrungswerte habe man hier von Breitbrunn und Stettfeld. "Wir haben jetzt noch in der Siedlung drei Bauplätze, die in privater Hand sind. Um ein weiteres Gebiet zu erschließen, müsste es schon auch verbindliche Wünsche nach Bauplätzen geben. Einfach Bauplätze zu schaffen, so viel Geld in die Hand zu nehmen und vorzufinanzieren, würde schon ein Problem darstellen."
Hinsichtlich des Standortes des neuen Erschließungsgebietes räumte der Bürgermeister dem Gebiet unterhalb des Bauplatzes weiterhin die erste Priorität ein, weil man hier auch von einer gewissen Ortsabrundung sprechen könne. GR Michaela Eisenacher (BNL) plädierte aber mehr für die Alternative unterhalb des Friedhofes, weil hier die sonnige Lage viel vorteilhafter wäre. Sie forderte, dass irgendeine Lösung her müsste. Man habe vor Jahren an dem Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden, unser Dorf hat Zukunft" mit Erfolg teilgenommen. "Da es im Moment nur noch wenige Bauplätze nur in privater Hand gibt, müssen wir den Willen zeigen und bemüht sein, Bauplätze zu schaffen." Dies sollte man auch nicht auf die lange Bank schieben, sondern es nach der Kirchweih im September in Angriff nehmen.

Vorschlag: Bürgerversammlung

GR Martin Wasser (CSU) brachte den Vorschlag ein, in einer Bürgerversammlung abzutasten und abzuklären, wie sich die Bürger dazu stellten. Bürgermeister Ziegler stellte darauf hin eine Bürgerversammlung für Mitte September in Aussicht. Dennoch goss er auch etwas Wasser in den Wein: "Wenn in Schönbrunn keiner bauen kann, dann sind die Schönbrunner selbst daran schuld. Erst werden immer große Forderungen gestellt, dann kneifen sie. Es ist natürlich leicht zu sagen: Gemeinde mach einmal! Aber es muss wohl überlegt sein, solange noch private Bauplätze vorhanden sind. Es wäre nämlich fatal, wenn wir hier sechs Bauplätze erschließen würden und fünf davon bleiben in privater Hand."

Energieeinsparung

Das Gremium erörterte dann die Möglichkeit, Gebäude mit erheblichem Wärme- und Strombedarf über ein kommunales Energiemanagement überprüfen zu lassen. Dies betreffe insbesondere das VG-Gebäude in Gleisenau, Bürgersaal/Sportheim in Ebelsbach, den Bauhof mit Feuerwehrhaus sowie die Mittelschule. Ziel sei dabei die Reduzierung des Energie- und Wasserverbrauches und der daraus resultierenden jährlichen Kosten. Langjährige Erfahrungen zeigten, dass über ein solches Energiemanagement etwa 10 Prozent der Heizkosten und 5 Prozent der Stromkosten eingespart werden könnten. Dabei sei davon auszugehen, dass die Einsparungen etwa den Mitteln entsprächen, welche die Gemeinde für dieses Gutachten aufzuwenden habe.
Das Institut für Energietechnik an der Technischen Hochschule Amberg-Weiden bezifferte die jährlichen Kosten für das kommunale Energiemanagement in den ausgewählten Liegenschaften auf die Summe von 8092 Euro (für die dreijährige Laufzeit auf 24 276 Euro). Unter Berücksichtigung einer möglichen Förderung in Höhe von 40 Prozent verbleibe für die Kommune ein Eigenanteil in Höhe von jährlich 4855 Euro. Diesen Kosten stünden dauerhaft Einsparungen von jährlich ca. 4500 Euro gegenüber. Der Gemeinderat stimmte dem Abschluss des Vertrages einmütig zu.
Roland Metzner (CSU) interessierte sich für die Modalitäten für das jüngst stattgefundene Weinfest im Schloßpark und die vertraglichen Grundlagen. Er stellte auch die Frage, ob man es nicht schaffe, ein Fest mit größerer Vereinsbeteiligung abzuhalten, wie es in anderen Gemeinden auch funktioniere. Daurch würde sicher das Gemeinschaftsgefühl gestärkt und man könnte ja auch den Erlös gemeinnützig in der Gemeinde zur Verfügung stellen. Darauf der Bürgermeister: "Das liegt an den Vereinen selbst. Geht aufeinander zu und macht gemeinsam etwas!"