Die Untersuchung von Arbeitsunfällen gehört zum Alltag der unterfränkischen Gewerbeaufsicht. Meist wird ein Arbeitsunfall durch die Polizei übermittelt. Insgesamt sind mehrere Akteure an der...
Die Untersuchung von Arbeitsunfällen gehört zum Alltag der unterfränkischen Gewerbeaufsicht. Meist wird ein Arbeitsunfall durch die Polizei übermittelt. Insgesamt sind mehrere Akteure an der Unfalluntersuchung beteiligt: Die Berufsgenossenschaft begutachtet den Unfallhergang seitens des Versicherungsträgers. Die Polizei ermittelt im Auftrag der Staatsanwaltschaft im Hinblick auf Straftaten (Tötung, Körperverletzung und Sachschaden) und die Gewerbeaufsicht agiert als staatliche Überwachungsbehörde in Sachen Arbeitsschutz, ordnet bei Bedarf im betroffenen Betrieb Maßnahmen an und gibt ihre Erkenntnisse – sofern gefordert – an die Staatsanwaltschaft weiter.
Wegeunfälle, die auf dem direkten Weg von Zuhause zur Arbeitsstätte oder zurück passieren, gelten ebenfalls als Arbeitsunfälle und sind über die Berufsgenossenschaft versichert, werden jedoch von der unterfränkischen Gewerbeaufsicht nur in einzelnen Fällen untersucht.
Im Jahr 2024 sind 227 (2023: 170 Fälle; 2022: 191; 2021: 231; 2020: 258) solcher polizeilichen Meldungen bei dem unterfränkischen Gewerbeaufsichtsamt in Würzburg eingegangen. Unter diesen Meldungen waren leider auch sechs Unfälle mit tödlichem Ausgang, wie es in einer Pressemitteilung der Regierung von Unterfranken heißt.
Fälle aus dem Jahr 2024
Im Landkreis Kitzingen kam es im Februar bei Reinigungsarbeiten eines etwa 1400 Grad Celsius heißen Warmhalteofens einer Gießerei zu einer unerwarteten und ursächlich ungeklärten Verpuffung und dem Herausschleudern von etwa 100 Kilogramm Flüssigeisen, das sich teilweise über den Oberkörper eines Arbeiters ergoss. Seine Verletzungen waren so schwer, dass er eine Woche später starb.
Im März im Landkreis Haßberge stürzte ein Arbeiter bei der Demontage eines Baukrans auf einer Baustelle aus rund drei Metern Höhe ab. Dabei erlitt er Verletzungen, die etwa einen Monat später zum Tod führten.
Im April im Landkreis Haßberge wurde der Fahrer eines Holztransporters durch einen umfallenden Baum am Rande eines Waldwegs tödlich verletzt. Der Baum war vermutlich von vorangegangenen Stürmen geschwächt. Der Fahrer wollte gerade einen anderen, deutlich kleineren Baum, der quer über den Waldweg lag, beiseite räumen. Die Person war alleine und niemand bekam den Unfall direkt mit.