Unterschiedliche Aussagen

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Die Drückjagd im Michelsgrund im Januar sorgt weiterhin für Aufsehen. Anwohner hatten sich massiv beschwert, weil in der Nähe der Wohnbebauung und am...

Die Drückjagd im Michelsgrund im Januar sorgt weiterhin für Aufsehen. Anwohner hatten sich massiv beschwert, weil in der Nähe der Wohnbebauung und am Wanderweg „Michelsberg“ Schüsse gefallen waren. Zudem fand eine Anwohnerin unmittelbar neben ihrem Garten auf ihrem Grundstück ein totes Wildschwein. Sie rief schließlich die Polizei .

Flatterband am Weg

Inzwischen hat sich ein Jäger im Namen der Jagdgenossenschaft Münnerstadt gemeldet. Die Jäger seien von Regierungsseite aufgefordert, das Schwarzwild streng zu bejagen. Der Wanderweg sei zudem mit Flatterband gekennzeichnet gewesen, schreibt er, wobei nach Erfahrung der Jäger viele Wanderer diese Kennzeichnungen ignorieren würden. Der Jagdpächter des betroffenen Gebietes hatte allerdings auf Anfrage dieser Zeitung gesagt, dass es zwar schon Absperrungen bei derartigen Drückjagden gegeben habe, im aktuellen Fall allerdings nicht.

Die Jäger verweisen darauf, dass ein Stück Schwarzwild im oberen Teil des Steilhanges geschossen wurde. Das erlegte Wildschwein sei dann vom Schützen etwa 80 bis 100 Meter bis zu besagtem Gartenzaun im unbefriedeten Gelände geschafft und dort abgelegt worden, um dieses nach Jagdende leichter bergen zu können. Eine „übereifrige Anwohnerin“, die rechtswidriges Verhalten vermutete hatte, habe dann die Polizei gerufen. Allerdings habe weder Polizei noch Landratsamt ein Vergehen der Jäger feststellen können, so der Vertreter der Jagdgenossenschaft, der der Redaktion „sehr oberflächliches Recherchieren oder eine absichtliche Falschdarstellung“ vorwirft „um die Jägerschaft in ein schlechtes Licht zu rücken“.

Inzwischen haben sich noch mehr Anwohner aus dem Michelsgrund bei dieser Zeitung gemeldet, die ihr Entsetzen über die Jagd so nah am Wohngebiet und so nah am Wanderweg ausgedrückt haben.