Die Steuerungsgruppe für die Fairtrade Town Bad Kissingen bekommt eine neue Leitung. Der evangelische Klinikseelsorger Steffen Lübke übernimmt den Posten von Susanne Wahler-Göbel, die Bad Kissingen...
Die Steuerungsgruppe für die Fairtrade Town Bad Kissingen bekommt eine neue Leitung. Der evangelische Klinikseelsorger Steffen Lübke übernimmt den Posten von Susanne Wahler-Göbel, die Bad Kissingen aus privaten Gründen verlässt.
Bad Kissingen ist Fairtrade Town, seit im Jahr 2017 die durch einen Stadtratsbeschluss gestartete Kampagne erfolgreich zertifiziert wurde. Wahler-Göbel organisierte das Verfahren von Anfang an und veranstaltete zusammen mit der sogenannten Steuerungsgruppe und dem Eine-Welt-Verein zahlreiche Aktionen. Der Kampagne gehören rund 25 Kissinger Geschäfte und soziale Einrichtungen an.
„Die Fairtrade Town ist so etwas wie mein Baby“, so die 53-jährige Theologin, die sich freut, mit Lübke nun einen Nachfolger gefunden zu haben. „Das Baby krabbelt längst, jetzt kann es in guten Händen weiter heranwachsen und neue Kontakte knüpfen“, erklärte sie sinnbildlich.
Lübke ist ebenso wie Wahler-Göbel dem fairen Handel schon von Jugend auf verbunden. „Unser Wohlstand hat Schlagseite auf Kosten der Armen “, so der 55-Jährige, der seit 2016 in Bad Kissingen wohnt.
Gelegenheit, den neuen Leiter der Steuerungsgruppe kennenzulernen und auch mit den anderen Mitgliedern ins Gespräch zu kommen, gibt es am Samstag, 2. Dezember, am Weltladen in der Prinzregentenstraße. Unter dem Motto „Weihnachtliches Fair-schenken“ werden dort ab 10 Uhr Früchtepunsch, winterliche Leckereien sowie Kunsthandwerk angeboten. „Gerade in der Weihnachtszeit machen wir darauf aufmerksam, etwa beim Kauf von Schokolade auf fair produzierten Kakao zu achten. Was uns so süß auf der Zunge zergeht, hat den bitteren Beigeschmack von Ausbeutung der Menschen in den Erzeugerländern“, sagt Wahler-Göbel.
Seit der Corona-Krise seien vielen die weltweiten Zusammenhänge der Produktionsketten bewusst geworden. „Hier müssen wir ansetzen, um unser Konsumverhalten in Relation zum fairen Handel zu bringen.“
red/Foto: Oliver Key