Glaube Aus der Wallfahrt schöpfen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen neue Kraft. Von Stangenroth aus ging es zum wiederholten Male auf den Heiligen Berg der Franken.
„Beim frühen Morgenlicht erwacht mein Herz und spricht: Gelobt sei Jesus Christus! ...“, so klang es auch diesmal, als sich die Fußwallfahrt zum 29. Male von der Pfarrkirche „St. Sebastian“ Stangenroth Richtung Kreuzberg unter der Leitung von Wallfahrtsführer Siegfried Eyrich in Bewegung setzte. Traditionell brachen am ersten Sonntag im September wieder zirka 60 Gläubige aus unterschiedlichen Altersgruppen der Pfarrei „St. Sebastian“ Stangenroth zur Wallfahrt auf. Auch in diesem Jahr startete der Wallfahrerzug um 6.30 Uhr auf die rund 13 Kilometer lange Strecke, wie es in einer Pressemitteilung heißt.
Als Vorbeter fungierten wieder Meggi Höchemer, Gertrud Wehner und Jürgen Schmitt. Der Lautsprecher wurde von Lorenz Höchemer getragen. Für die Sicherheit und Verkehrsregelung unterwegs sorgte Mario Wehner. Das Begleitfahrzeug wurde von Kurt Metz unentgeltlich zur Verfügung gestellt und gefahren. Musikalisch wurde die Wallfahrt erneut vom Musikverein Stangenroth begleitet. Auf dem Hin- und Rückweg wird die Zeit mit Gebeten, Betrachtungen, Meditationen, Litaneien, Musikstücken und Liedern ausgefüllt.
„Die Menschen laufen bei der Wallfahrt aus den verschiedensten Gründen mit. Viele Wallfahrer hoffen durch die Kraft des Gebetes auf ein erträgliches Leben, einige beten auch um die Erhaltung ihres Arbeitsplatzes“, erklärt Vorbeter Jürgen Schmitt die Beweggründe der Teilnahme der meisten Wallfahrerinnen und Wallfahrer. „Pilgern ist eine alte und heute ganz neu entdeckte Art, Leben und Glauben zu gestalten. Die Lieder und Gebetstexte sind auf die gegenwärtigen Sorgen und Probleme der Menschen ausgerichtet und werden von Meggi Höchemer jedes Jahr überarbeitet“.
„Für manch einen ist es auch eine sportliche Herausforderung“, so Jürgen Schmitt weiter. „Im Vordergrund stehen aber immer die unmittelbaren Erfahrungen, in Gottes Schöpfung unterwegs zu sein, die hilfreich und erhellend für den Alltag sind“.
Ehrung langjähriger Wallfahrer
Die Pilgerroute führte auch diesmal wieder über Gefäll nach Waldberg, wo heuer zum zwölften Mal die Rast im Wallfahrerzentrum stattfand. Nachdem das schwierigste Teilstück, der sogenannte „Kniebrecher“, geschafft war, zeigte sich Wallfahrtsführer Eyrich sichtlich erfreut, wieder einige neue Wallfahrerinnen und Wallfahrer – darunter auch Musikspieler – in der Pilgerschar begrüßen zu können, die zum ersten Mal teilnahmen. Er dankte den Pilgerinnen und Pilgern für ihre Disziplin während der Wallfahrt, allen Mitwirkenden für ihre Unterstützung sowie der „weltbesten zusammengewürfelten Wallfahrtskapelle“ und nahm traditionell die Ehrung langjähriger Wallfahrer vor. Für ihre zehnte Teilnahme erhielt Sabine Weigel einen Souvenirteller zur Erinnerung.
Bereits zum 25. Mal haben in diesem Jahr Hans Wehner und Lorenz Höchemer an der Wallfahrt teilgenommen, Eyrich bezeichnete beide als sogenannte „Leistungsträger“ und überreichte zum Dank jeweils eine Geschenkflasche aus der Klosterbrauerei. Wehner bereicherte – mit dem wohl schwersten Instrument, der Tuba – zweieinhalb Jahrzehnte musikalisch die Wallfahrten. Als sicht- und dankbares Zeichen erhielt Wehner zu seiner Jubiläumswallfahrt eine „silberne“ Tuba. Höchemer begleitete ebenfalls tatkräftig über diesen besonders langen Zeitraum die Wallfahrten und trug auf den Hin- und Rückwegen immer zuverlässig und sicher den Lautsprecher. Eyrich sprach abschließend den drei Geehrten seinen Dank und Anerkennung aus. Die Pilgerinnen und Pilger honorierten die Ehrungen mit langem Applaus.
Anschließend wurde mit einer Gedenkminute dem langjährigen Fahrer des Begleitfahrzeuges Wilhelm Wehner gedacht, der tags zuvor verstorben war. Jürgen Schmitt bedankte sich stellvertretend im Namen aller Wallfahrer bei Eyrich für dessen Engagement bei der Organisation, Vorbereitung und Durchführung der Wallfahrt.